Die Must-haves der Büroausstattung eines Start-ups sind selbstverständlich: Kickertisch, Kaffeevollautomat und Chill-out-Area. Um Teamspirit und Wertschätzung gegenüber den Angestellten auszudrücken, ist das das Minimum. Dass dazu aber noch weitaus mehr gehört, sieht man bei neotiv einer Ausgründung der OVGU in enger Kollaboration mit dem Deutschen Zentrum für Neurogenerative Erkrankungen, die sich auf Früherkennung zur Prävention und Intervention von Demenz spezialisiert hat und dazu unter anderem selbstentwickelte Gedächtnistests auf mobilen Apps einsetzt. Bei einem Besuch im frisch bezogenen Headquarter in der Hegelstraße hat das Team verraten, wie es sich untereinander informiert, organisiert und motiviert.
Die modernen Arbeitsmethoden eines Start-Ups
„Wir sind ein bunt gemischtes Team, aus unterschiedlichen Ländern und mit unterschiedlichenPersönlichkeiten“, leitet Julian Haupenthal, einer der Mitbegründer und verantwortlich für die technische Entwicklung, ein. „Uns ist es wichtig, dass sich alle frei entfalten, mit ihren Talenten einbringen und die Arbeit mitgestalten können.“ Darum wird bei neotiv jeder über alle aktuellen Entwicklungen informiert. In regelmäßigen Lab Meetings werden die Fortschritte und Änderungen der Gesamtstrategie vorgestellt und diskutiert. „So versteht jeder, was wir machen und kennt die strategischen Ziele. Die tägliche Arbeit eines Backend-Programmierers hat nicht unbedingt was mit unseren Vertriebsmodellen zu tun. Dennoch ist es uns wichtig, dass er versteht, was das Ziel seiner Arbeit ist“, so Haupenthal.
Das Zusammenspiel von operativen Aufgaben und Strategie findet sich auch in der Organisation der Arbeit wieder. „Wir setzen verschiedene Projektmanagement-Tools ein; so können wir erkennen, ob die Arbeitsbelastung machbar ist oder wir Ressourcen umverteilen sollten“, erklärt Chris Rehse, seit der Gründung Geschäftsführer bei neotiv. Da es online-basierte Tools und Cloud-Lösungen sind, können die Mitarbeitenden von überall auf Daten zugreifen. „Manchmal sind mehr als 50 Prozent des Teams unterwegs. Das macht es noch wichtiger, ein gut funktionierendes Projektmanagement zu haben. So gehen keine Informationen oder Aufgaben verloren.“
Zufriedene Mitarbeiter sind die Produktivsten
Unersetzlich sei dennoch der persönliche Austausch und wenn das vor Ort nicht möglich ist, werden die Mitarbeiter per Videokonferenz zugeschaltet. Und auch für andere Bedürfnisse werden individuelle Lösungen gefunden: Hausschuhe am Arbeitsplatz, Homeoffice oder den Hund mit ins Büro nehmen bei neotiv kein Problem. „Wenn wir als Arbeitgeber Raum für besondere Ansprüche schaffen, bereichert das nicht nur den Einzelnen, sondern wirkt sich positiv auf das gesamte Arbeitsklima aus. Und ohne die Besuche von unserem Bürodackel Aero würde heute niemand mehr auskommen wollen“, lächelt Julian Haupenthal.
Ein Bürohund darf nicht fehlen. Genauer gesagt: Bürodackel Aero. (Foto: Jana Dünnhaupt / Uni Magdeburg)
Bei neotiv kommen unterschiedliche Fähigkeiten, Erfahrungen und Meinungen zusammen für insgesamt vier Gründer die wertvollste Ressource des Unternehmens. Diskussionen sind Teil der Kultur und werden bewusst genutzt, um voneinander zu lernen und ein Umdenken weg von bewährten Lösungen auszulösen. „Den eigenen Beitrag in die Vision des Unternehmens einordnen zu können, ist ein nicht zu unterschätzender Motivationsfaktor“, fasst Chris Rehse zusammen. „Um eine solche Kultur zu etablieren, muss man diese nicht nur formulieren, sondern auch jeden Tag umsetzen und hinterfragen, ob man was besser machen kann.“
Zudem veranstaltet das Team regelmäßig kleine Feste. „Wir hatten sogar schon einen befreundeten Sternekoch da, der uns fürstlich bekocht hat“, erinnert sich Julian Haupenthal. Wenn sich diese Events damit verknüpfen lassen, dass ein wichtiger Meilenstein erreicht wurde, sei das natürlich noch wertvoller. „Wir freuen uns über jeden kleinen Erfolg und legen Wert darauf, dass jeder Mitarbeiter die Erfolge spürt, die sonst nur im Management ankommen würden. Zum Beispiel als wir letzten Sommer den IQ Innovationspreis Mitteldeutschland für Magdeburg gewonnen haben und mit einem großen Teil des Teams bei der Preisverleihung waren. Das war eine wirklich gute Party. Wir wünschen uns, dass sich unsere Mitarbeiter wohlfühlen und gerne Zeit miteinander verbringen auch mal nach Feierabend ein Bier zusammen trinken.“