Die Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus schränken den Arbeitsalltag vieler ein. Meistens kann die Arbeit mit nach Hause genommen und im Homeoffice durchgeführt werden. Doch in vielen Berufen ist das auch nicht möglich – zum Beispiel im Krankenhaus. Wie der Arbeitsalltag im Moment aussieht, hat uns Student Sören Froböse erzählt, der aktuell ein Praktikum in Österreich macht.
Sören Froböse ist Medizinstudent an der Uni Magdeburg (Foto: privat)
Sören Froböse ist einer der Menschen, der seine Arbeit nicht mit nach Hause nehmen kann. Er studiert an der Uni Magdeburg Medizin und befindet sich im praktischen Jahr. Für sein letztes Studienjahr hat er sich dazu entschieden, es im Ausland durchzuführen und ist momentan in Innsbruck, Österreich. Das bringt zwei Schwierigkeiten mit sich: Zum Einen sind die Eindämmungsverordnungen deutlich strenger, als in Deutschland und zum Anderen verändert sich auch der Arbeitsalltag eines Arztes durch das Coronavirus erheblich. „Ich war also auch öfter daheim und bin nur zu den Operationen in die Klinik gekommen, wo Assistenz geplant und benötigt war. Dort habe ich mich mit anderen Studierenden abgewechselt. Das diente dazu, dass sich auch das medizinische Personal nicht länger als nötig auf dem Klinikgelände aufhält, um die Infektionsgefahr zu minimieren“, so Sören über seinen Arbeitsalltag.
Somit beschränkt sich das praktische Jahr für Sören vor allem auf das Selbststudium und die Vorbereitung auf seine Abschlussprüfung. Denn der fehlende Klinikalltag ist nicht die einzige Schwierigkeit: „Probleme ergeben sich vor allem durch die nun fehlenden Fort- und Weiterbildungen, normalerweise hätte es neben zwei Vorlesungen pro Woche auch ein Seminar pro Woche gegeben, in denen alle Studierende in größerer Runde Patientenfälle gemeinsam mit erfahrenen Ärzten besprechen“, erzählt Sören.
Trotz der erschwerten Bedingungen im Land Tirol hat sich Sören dagegen entschieden, seinen Auslandsaufenthalt frühzeitig zu beenden. Seine Entscheidung hat mehrere Gründe: „Zum einen war ich hier aufgrund eines vorangegangenen ERASMUS-Jahres bereits sozial integriert und habe einen Vertrag mit der Klinik, den ich auch erfüllen möchte. Zum anderen haben mir auch die für die Lehre verantwortlichen Ärzte hier in Innsbruck zugesichert, die Ausbildung so gut es geht fortzuführen. Ebenso wichtig war es auch, dass die Verantwortlichen der Uni Magdeburg jederzeit erreichbar waren und bei allen Fragen sehr schnell und unbürokratisch geholfen haben“, sieht es der Medizinstudent optimistisch.