Ob wir das Rad der Familienfreundlichkeit an der OVGU neu erfunden haben, über die kleinen und großen Krisen bei Karriere mit Kind, und darüber, was schon richtig gut läuft und was sich noch verbessern muss, hat Lisa Baaske mit Dr. Loreen Lesske, der Familienbeauftragten der Uni, und mit Dr. Mario Damerow gesprochen. Er ist nicht nur Leiter unseres Sportzentrums, sondern eben auch Papa und engagiert sich außerdem auch selbst, zum Beispiel mit dem OVGU-Familienfahrradtag. Zusammen haben sie darüber gesprochen, wie gut sie Familie und Beruf an der Uni Magdeburg unter einen Hut bekommen, was es für Unterstützungsangebote gibt und warum das eigentlich so schwierig mit der Kitaplatzsuche ist.
Heute zu Gast
Dr. Loreen Lesske ist als Familienbeauftragte quasi eine Einzelkämpferin, denn das Familienbüro der Uni Magdeburg besteht aus genau einer Mitarbeiterin – raten Sie mal? Genau, ihr. Seit einigen Jahren hat sie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie an der OVGU im Blick, steht beratend zur Seite und setzt neue Ideen und Formate um, immer mit einem Ziel vor Augen: Die Uni soll nicht nur ein familiengerechter Ort bleiben, sondern auch noch mehr werden. Dr. Lesske betreut dabei jedoch nicht nur Beschäftigte und Studierende mit Kind, sondern auch jene, die ein Familienmitglied pflegen – denn auch dafür gibt es Unterstützung bei unserem Familienbüro. Ausführliche Informationen und die Kontaktdaten des Familienbüros gibt es auf der Website.
Den Sport an der Uni und in der Familie im Blick, das hat ganz klar Dr. Mario Damerow. Er ist der Leiter des Sportzentrums der Uni und neben dieser Aufgabe noch Vollzeit-Papa von zwei Kindern. Beides Jobs, die viel Aufmerksamkeit und Zeit benötigen und ihn täglich an neue Grenzen bringen. Er nutzt jedoch nicht nur selbst die Angebote des Familienbüros, sondern bringt sich auch selbst ein, um die Uni familienfreundlicher zu gestalten, beispielsweise mit dem neuen Projekt „Familie in Bewegung“ und dem OVGU-Familienfahrradtag.
Der Podcast zum Nachlesen
Introstimme: „In die Uni reingehört“ – Der Podcast zur Arbeitswelt an der OVGU.
Lisa Baaske: Herzlich willkommen zu dieser Folge von unserem Podcast aus der Uni für die Uni! Heute soll es einmal darum gehen, wie familienfreundlich die OVGU eigentlich ist. Bekommt man Familie und Karriere gut unter einen Hut? Mein Name ist Lisa Baaske. Ich bin Volontärin in der Pressestelle. Zu Gast sind heute Dr. Loreen Lesske von unserem Familienbüro und Dr. Mario Damerow. Er ist nicht nur Leiter unseres Sportzentrums, sondern eben auch Papa und engagiert sich außerdem auch selbst zum Beispiel mit dem OVGU-Familienfahrradtag. Wir reden über ihre Erfahrungen, die großen und kleinen Krisen bei Karriere mit Kind, aber auch darüber, was schon richtig gut läuft und was wir noch könnten und vielleicht auch müssen, um familienfreundlicher zu werden. Herzlich willkommen an Sie beide!
Bevor wir wirklich anfangen, vielleicht stellen Sie sich beider erst einmal kurz vor. Was genau machen Sie denn an der Universität, und da Sie beide Eltern sind, und das natürlich auch heute Thema ist, wie viele Kinder haben Sie denn?
Dr. Loreen Lesske: Mein Name ist Loreen Lesske. Ich bin Familienbeauftragte der Universität. Sorge also für familiengerechte Studien- und Arbeitsbedingungen und bin Mutter von zwei Kindern.
Dr. Mario Damerow: Mein Name ist Mario Damerow. Ich leite das Sportzentrum hier an der Universität, habe auch zwei Kinder: Mein Sohn Max, der im nächsten Jahr eingeschult wird und meine Tochter Merle, die hoffentlich im Herbst diesen Jahres noch die Zusage für einen Kita-Platz erhält.
Lisa Baaske: Viele wissen sicher schon, dass es an der Uni ein Familienbüro gibt, spätestens ja jetzt. Frau Dr. Lesske, können Sie dann noch einmal kurz einen Überblick über die Unterstützungsangebote geben, die theoretisch von allen genutzt werden können?
Dr. Loreen Lesske: Gerne. Also, ich hab das ja schon gesagt: Ich sorge dafür, dass alle Mitglieder der OVGU familiengerecht arbeiten und studieren können, d. h. ich berate werdende Eltern und Eltern zum Thema Vereinbarkeit, zum Thema Karriere, zum Thema Elternzeit. Ich sorge für, familiengerechte Infrastruktur auf dem Campus. Das sehen wir zum Beispiel an den Eltern-Kind-Zimmern in den verschiedenen Gebäuden. Und ich organisiere Veranstaltungen für Eltern zum Netzwerken untereinander wie den Familienbrunch, auch die Campus-Ferien. Das ist so das Aufgabenspektrum.
Lisa Baaske: Das ist dann also die Theorie. Zur Praxis kann Herr Dr. Damerow vielleicht etwas mehr sagen. Wie schon erwähnt, Sie sind Papa und gleichzeitig berufstätig an der OVGU, sogar in einer leitenden Position. Wie gut klappt das denn?
Dr. Mario Damerow: Ich umschreibe es mal so: Es ist eine Herausforderung. Herausforderung insofern, dass die aktuelle Situation, auch mit dem angebotenen Homeoffice, sicherlich eine sehr gute Variante ist, um die Pandemie einzudämmen. Auf der anderen Seite hat es natürlich an uns Leitungsebenen einen deutlich höheren Anspruch an die Koordination der Arbeitsaufgaben und der Beschäftigten und gleichzeitig unter den Hut zu bringen die zeitintensive Betreuung der Kinder, die natürlich ihrerseits auch ihr Anrecht auf die Aufmerksamkeit entsprechend haben.
Lisa Baaske: Ja, das klingt auf jeden Fall nach einer Herausforderung, aber was für Angebote haben Sie denn selbst schon vom Familienbüro genutzt? Was konnte Ihnen helfen, Beruf und Familie zu vereinbaren?
Dr. Mario Damerow: Zum einen die Möglichkeiten, die uns die Universität bietet – auf der einen Seite mit dem Homeoffice auf der anderen Seite aber auch mit dem Vertrauen in die flexible Arbeitszeitgestaltung, das alles gut unter einen Hut zu bringen. Dann hat sich ein sehr gutes Team, ein sehr gutes Netzwerk an der Uni gebildet – will bestehen aus dem Familienbüro, der Familienbeauftragten, dem Gesundheitsmanagement, dem Büro für Nachhaltigkeit und dem Studierendenwerk. Und haben da eigentlich ein schlagkräftiges Team, was sich um die Organisation vieler gesundheitlicher Angebote, aber auch vieler familienfreundlicher Angebote ringt. Und das, wie ich finde, auch sehr erfolgreich auf den Weg bringt. Und ich persönlich bin sehr begeistert von dem Familienbrunch, den wir hoffentlich bald einmal wieder in der Form durchführen können.
Lisa Baaske: Ich drücke die Daumen auf jeden Fall. Sie hatten es ja schon leicht erwähnt: Also, Sie engagieren sich auch selbst, um die Uni familienfreundlicher zu machen. Können Sie da vielleicht auch noch mal genauer drauf eingehen? Und vor allem, warum ist es Ihnen vielleicht auch wichtig, sich selbst einzubringen?
Dr. Mario Damerow: Nun, ich denke auf der einen Seite ist es wichtig, dass möglichst viele Menschen an der Uni, viele Beschäftigte sich engagieren. Nur so kommen wir wirklich auch zu einem Punkt, wo wir sagen können, die Uni ist sehr familienfreundlich und die Uni bietet auf dem Campus und im Umfeld sehr viel familienfreundliche Angebote und Möglichkeiten. Und wir organisieren uns in diesem Netzwerk in verschiedenen Möglichkeiten, die Familienfahrradangebote waren eben schon zur Sprache gekommen, die sich natürlich an die komplette Familie, inklusive Kindern richten, und wir persönlich haben ein neues Projekt ins Leben gerufen, gemeinsam mit der Sportwissenschaft und den eben genannten Akteuren: Es nennt sich ‚Familie in Bewegung‘, bei dem die Eltern gemeinsam mit ihren Kindern auf dem Campus, auf dem Lebensmittelpunkt für viele Sport treiben, was für ihre Gesundheit machen, den sozialen Kontakt aufrecht erhalten zu Gleichgesinnten, zu Gleichaltrigen, zu Beschäftigten, zu Kollegen und Kolleginnen. Und insofern generieren wir verschiedene Familiensportangebote, aber auch gestalten aktiv den Campus dahingehend, dass wir beispielsweise eine Calisthenics-Anlage haben, die familienfreundlich umgebaut wurde, um ebenfalls für die Kinder an dieser Anlage Möglichkeiten zu bieten.
Lisa Baaske: Frau Dr. Lesske, damit, dass wir ein Familienbüro an der Uni haben, haben wir das Rad der Familienfreundlichkeit sicher nicht neu erfunden, aber gibt es eine Besonderheit bei uns, also etwas, was uns von anderen Hochschulen abhebt? Tun wir hier zusammen mehr dafür, dass die Uni ein Ort für Familien ist?
Dr. Loreen Lesske: Ja, das Rad haben wir sicherlich nicht neu erfunden. Ich denke, die Beratung von studierenden und beschäftigten Eltern gehört mittlerweile in fast allen Universitäten zum guten Standard. Nicht immer ist es ein Familienbüro oder eine Familienbeauftragte, aber die Beratungsmöglichkeiten gibt es ganz sicher, auch Regelungen zum flexiblen Arbeiten sind doch schon in allen Universitäten etabliert. Was sicherlich bei uns in den letzten Jahren ganz gut gewachsen ist, ist das Netzwerk, was Herr Damerow auch angesprochen hat. Familienfreundlichkeit funktioniert immer nur im Netzwerk. Wenn das eine Person, die Familienbeauftragte macht, dann ist deren Reichweite auch nur sehr begrenzt. Irgendwann ist so ein Arbeitstag einfach auch rum. Aber dieses Netzwerk aus Gesundheitsmanagement, Nachhaltigkeitsbüro und Sportzentrum und Familienbüro denke ich, hat das ganze Thema auch noch mal in die Breite getrieben, hat auch eine Zielgruppe erreicht, die wie vorher so garnicht angesprochen haben. Und gerade was die Teilnahme, dies Jahr nehmen wir zum dritten Mal an der Academical Bicycle Challenge teil oder auch mit dem Familienfahrradtag, das ist schon ’nen guter Beitrag, auch Eltern miteinander zu vernetzen und einfach auch zu sagen, hey, Ihr arbeitet hier zwar und verbringt hier eure Arbeitszeit, aber uns ist es auch wichtig, dass Ihr in eurer Freizeit vielleicht, euch mal austauscht, zusammenkommt, und das geht zum Beispiel beim Radfahren supergut, das geht auch bei dem anderen Projekt, das Herr Damerow angesprochen hat, bei Familie in Bewegung, geht das auch sehr gut. Von daher denke ich, das ist schon, etwas, was uns im Moment ein bisschen herausstellt, auch aus dem Bild der anderen Universitäten.
Lisa Baaske: Es wurde ja auch schon angesprochen: Corona-Pandemie und Vereinbarkeit mit Beruf und Kind ist natürlich schwierig. Haben Sie aber auch das Gefühl, dass uns die Corona-Pandemie hinsichtlich der Vereinbarkeit ein bisschen nach vorne gebracht hat, weil immerhin sind nun mal flexible Arbeitszeiten und Homeoffice kein Problem mehr. Was würden Sie dazu sagen?
Dr. Loreen Lesske: Ich denke, was die Digitalisierung und das flexible Arbeiten angeht, hat uns Corona tatsächlich gut vorangebracht. Vielleicht der einzig positive Aspekt dieser Pandemie. (lacht) Zumal wir jetzt sehen, dass flexible Arbeitszeiten, flexibles Arbeiten am Arbeitsort, auch die Arbeitszeit im Homeoffice auch für Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter geht. Ich denke für die wissenschaftlichen Beschäftigten in den Fakultäten war das vorher auch schon üblich und möglich, zuhause zu arbeiten und zu arbeiten, wenn es auch vom Takt her ganz gut passt. Aber, was wir jetzt sehen, ist, dass plötzlich auch Verwaltungsmitarbeiter und -mitarbeiterinnen ganz gut auch von zuhause aus arbeiten können. Ich denke, was im Angesicht der Corona-Pandemie wichtig ist, ist dass, wenn wir sie denn irgendwann überwunden haben und zu einem normalerem Arbeitsalltag zurück kommen können, dass wir dann ganz wichtige Sachen dieser Flexibilisierung auch aufrecht erhalten und nicht zu einem Status Quo zurückkehren, wie wir ihn vorher hatten.
Dr. Mario Damerow: Ja, ich denke auch, also hinsichtlich der Digitalisierung haben wir ja einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht, da gebe ich Frau Lesske ganz recht. Ich mache nur allerdings immer wieder auch die Beobachtung, sowohl bei mir selbst als auch in Gesprächen mit anderen Beschäftigten, dass sich die Arbeitsdichte durch die Digitalisierung deutlich erhöht hat. Man hat nicht mehr die Wechselzeiten zwischen den einzelnen Sitzungen. Die Web-Meetings, die folgen Schlag auf Schlag und dadurch ist die Belastung auch deutlich höher geworden, einzelne Sachen dann abzuarbeiten und zielgerichtet wirklich auf den Weg zu bringen.
Lisa Baaske: Ich habe auch das Gefühl, dass es schwieriger ist, Feierabend zu machen, wenn man zuhause arbeitet, dann einfach zu sagen: OK, jetzt ist es 18 Uhr, reicht. Ich glaube, das fällt einfach noch schwerer. Was muss sich denn unbedingt, Ihrer Meinung nach noch verbessern, damit das mit Karriere und Familie an der Uni noch besser unter einen Hut geht? Also was vermissen Sie persönlich so als Mama und Papa?
Dr. Mario Damerow: Ja, ich hatte es vorhin schon angesprochen, dass ich hoffentlich ab November eine Kita-Platz für meine Tochter habe. Die Zusage habe ich noch nicht bekommen, aufgrund verschiedener Rahmenbedingungen, die halt noch unklar sind. Ich würde mir wünschen, dass die Universität, die sich zur Familienfreundlichkeit bekennt und viele Unterstützungsleistungen auf den Weg bringt, noch stärker in die Kinderbetreuung, in die Absicherung der Kinderbetreuung der Beschäftigten mit einbringt. Und da würde ich jetzt den Bogen auch schlagen, nicht nur über die Beschäftigten, sondern auch über die Studierenden, weil ich weiß aus unserer Einrichtung, dort sind auch viele Studierende, die ihre Kinder betreuen lassen, die allerdings auch durch die Rahmenbedingungen, durch eingeschränkte Betreuungszeiten, die teilweise auch dorthin laufen, dass Betreuung an manchen Tagen gar nicht zur Verfügung gestellt werden kann, das ganze extrem erschweren. Ja, flexible Arbeitszeiten und Homeoffice sind ’ne super Geschichte und sehr praktikabel zur Bekämpfung der Pandemie und eröffnen auch viele Möglichkeiten, sie haben aber auch die Begleiterscheinung, dass viele Arbeiten, die nicht gleichzeitig mit Kinderbetreuung passieren können, dann bis in die späten Abendstunden hinein verlagert werden müssen, so dass der Tag an manchen Tagen kein Ende findet. Und dann den Cut zu machen, hier ist jetzt mein Arbeitstag zu Ende und hier beginnt jetzt meine Freizeit und die Erholungszeit, der ist oftmals sehr, sehr schwierig.
Dr. Loreen Lesske: Ja, aus meiner Sicht ist sicherlich das Thema Kinderbetreuung ein Dauerbrenner, seit ich hier bin. Das verstehe ich auch. Es ist das Allerwichtigste. Um Familie und Karriere, Familie und Beruf zu vereinbaren ist eine Kinderbetreuung einfach unabdingbar. Was aus meiner Sicht als Familienbeauftragte noch verbessert werden müsste oder ausbaufähig ist, sind so Sachen wie die strukturelle Verankerung von Familiengerechtigkeit, dass das einfach mitgedacht wird, bei allen Entscheidungen, die hier getroffen werden. Das Familienbüro besteht aus einer Person, und die bin ich, phasenweise immer auch mal mit Hilfskräften natürlich, aber die sind zur Unterstützung da, und ich kann einfach rein physisch schon nicht in allen Senatssitzungen, Kommissionssitzungen, Gremien, Fakultätsräten sitzen, um einfach immer ein Auge drauf zu haben und zu sagen, ist das wirklich immer im Sinne der Eltern, der Familien – ob das nun für Studierende oder Beschäftigte ist, aber das ist wichtig, dass das immer jemand mitdenkt, weil dann einfach auch ganz viele Entscheidungen so gefällt werden dass Eltern keine Nachteile haben an der Universität. Das wäre einfach aus meiner Sicht noch ganz wichtig, dass das noch viel mehr verankert wäre an unserer Universität, als das im Moment schon der Fall ist.
Lisa Baaske: Das klingt auf jeden Fall nachvollziehbar. Interessant auch, dass das Thema Kita-Suche angesprochen wurde. Das war nämlich auch ein Vorschlag, der uns vorab erreicht hat, es sollte Unterstützung bei der Kita-Suche geben. Und es war auch die Frage, warum gibt es das denn bisher nicht, Frau Dr. Lesske?
Dr. Loreen Lesske: Gut, dass es das gar nicht gibt, stimmt nicht. Ich unterstützte natürlich gern bei der Suche nach einem Kita-Platz hier in Magdeburg. Das erste, was wir sagen müssen, die OVGU hat keine eigene Kita. Das ist bis jetzt eine Entscheidung der Hochschule gewesen. Wir haben einen sehr guten Kooperationspartner. Das ist das Studentenwerk, von der Kita sprach Herr Damerow auch schon, wo wir sehr eng kooperieren, was auch Kita-Plätze angeht. Allerdings ist es in dieser Kita, wie in allen Kitas in der Stadt, die sind einfach supervoll, die Wartelisten sind superlang. Die Kitas haben einfach eher eine Platznot, als dass sie eine Not hätten, Kita-Plätze zu belegen, sodass wir da ganz schlecht reinkommen. Was sich aber immer wieder zeigt ist, durch den Kontakt zu den Kitas, in der Regel finden die Eltern in Magdeburg einen Kita-Platz – leider nicht immer in der Wunsch-Kita und leider auch nicht immer zum Startzeitpunkt, den sie brauchen. Und gerade für, ich sage mal für Beschäftigte, die hier anfangen, die in diesem Semestertakt arbeiten, ist es halt wichtig, dass ein Kita-Platz, samt Eingewöhnung, da ist, wenn das Semester anfängt. Das ist dann nicht flexibel zu gestalten. Und da sehe ich auf der anderen Seite auch die Kitas in einer Not, die nicht immer so sich vergrößern können und so arbeiten können, wie sie gerne möchten. Also ich weiß von Kitas, die gerne größer wären, mehr Plätze zur Verfügung stellen würden, aber da haben wir auf der einen Seite natürlich die Bedarfsplanung der Stadt und auf der anderen Seite haben wir ganz klar einen Fachkräftemangel, dass ständig Erzieherinnen gesucht werden und ohne das entsprechende ausgebildete Personal funktioniert eben auch die Kita nicht.
Lisa Baaske: OK, also Kita-Platz-Suche – ein schwieriges Thema. Hatten Sie denn auch schon mal generell so ein Punkt, wo Sie sich gedacht haben, was zur Hölle mache ich hier eigentlich? Das alles funktioniert niemals! Es funktioniert nur Karriere oder Kind! Und wenn ja, wie haben Sie es denn dann doch geschafft?
Dr. Loreen Lesske: (lacht) Ja, die Situation gibt es sicher immer mal, wenn auch zum Glück nur kurz, der Optimismus überwiegt dann doch. Das ganze Engagement für Familiengerechtigkeit endet im Grunde genommen immer an der Stelle, wo Vorgesetzte, Führungskräfte, also direkte Vorgesetzte dieses Lebensmodell nicht mittragen und nicht verständig sind für dieses Lebensmodell von Vereinbarkeit, von ‚ich möchte jetzt zum Beispiel meine Promotion machen und zeitgleich Mutter oder Vater sein‘. Da kann ich so viel beraten und so viel unterstützen und so viel informieren wie ich möchte, wenn der oder die jenige Vorgesetzte der Meinung ist, die Experimente oder die Laborarbeit oder die wissenschaftliche Arbeit ist jetzt wichtiger, als sich um das Kind zu kümmern, dann laufe ich da einfach gegen Wände. Die Lösung ist in der Regel, dass ich dann mit den betroffenen Eltern nach Nischen suche, nach Auswegen suche, wie es doch funktionieren kann, aber es bleibt dann meist zäh.
Dr. Mario Damerow: Ja, ich würde den Bogen auch nochmal in die andere Richtung schlagen wollen, dass Deprimierenste für mich war vorgelebt zu bekommen, dass nur eins funktionieren kann oder soll, nämlich nur die Familie. Was dann in negativer Ausrichtung natürlich auch irgendwo die Arbeitsprozesse und die Motivation auch blockiert. Ja, ich hatte es vorhin schon einmal angesprochen, immer wieder ein kleiner Wehmutstropfen ist, die Ohnmacht sich eingeschränkten Betreuungszeiten oder Schließzeiten ergeben zu müssen und dann Lösungen finden zu müssen und zu wollen, die halt beides vereinbart, sowohl Karriere als auch das Familienleben.
Lisa Baaske: Ok, das sind also die Sachen, die nicht so toll sind. Gibt es denn auf der anderen Seite vielleicht auch so einen besonderen „Aha-Moment“, wo irgendwie klar geworden ist, ‚Ja, das mit Karriere und Kind kann total gut funktionieren“?
Dr. Mario Damerow: Ja, ich sage mal so, ich hatte es vorhin schon angesprochen. Die Möglichkeit der flexiblen Arbeitszeitgestaltung und auch das Vertrauen, das die Unileitung, gerade in meinem Bereich, in mich setzt, dass ich halt das Sportzentrum nicht nur arbeitsfähig halte, sondern auch innovativ nach vorne bringe im Sinne der Beschäftigten, im Sinne der Studierenden, auch im Sinne der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Das macht schon vieles möglich. Keine starren Grenzen zu haben in denen man sich bewegt, die ein innovatives ‚Nachvorndenken‘ und ‚Nachvornarbeiten‘ dann vielleicht blockieren würden. Da bin ich der Unileitung sehr dankbar.
Dr. Loreen Lesske: Ja, also ich denke auch, es gibt viel mehr Erfolgserlebnisse, also mindestens in meinem Berufsalltag, was die Unterstützung von Eltern angeht, als dass es eben diese Phasen gibt, wo man denkt: ‚Oh Gott, was mache ich hier eigentlich? Und wofür hab ich hier die ganzen Jahre gearbeitet?‘. Aber… also Erfolgserlebnisse sind natürlich wenn eine Anfrage kommt, auch aus der Hochschulleitung zum Beispiel, ja wir berufen hier eine neue Professorin, einen neuen Professor. Die wollen nach Magdeburg ziehen, die brauchen aber für die Familie Unterstützung und das eine ist natürlich schön, dass das Familienbüro in diesen Prozess einbezogen wird, einfach weil es dazugehört heutzutage. Schön ist dann aber auch … viel schöner ist dann natürlich, wenn das am Ende alles klappt, ja. Wenn man sagen kann: ‚Hey, hier wäre ein Kitaplatz … irgendwann frei‘ – ich formuliere es mal vorsichtig. Einfacher sind da Schulplätze, das haben wir auch häufig bei internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die herkommen, dass die vorab auch die Unterstützung brauchen und dass die auch anfragen: ‚Wo kann ich denn wohnen? Wo können meine Kinder einen Sportverein besuchen?‘ Einfach solche Sachen. Wenn das so zusagen… in dem Moment, wo du anfangen an der OVGU, wo die in Magdeburg ankommen, wenn das dann rund ist, jedenfalls möglichst rund. Ja, weil gerade beim Kitaplatz dauert es dann manchmal noch ein paar Monate, aber so rund ist, dass man sagen kann: ‚Ja, wir haben uns gekümmert, ihr könnt hierherkommen und wir unterstützen euch auch wenn ihr hier seid.‘ Das sind schon so Erfolgserlebnisse, wo man dann denkt: ‚Ja, dafür hat sich der Aufwand gelohnt. Dafür hat sich auch das Arbeiten in den Netzwerken in der Stadt und in der Uni gelohnt, den Leuten hier ein gutes Ankommen zu ermöglichen und zu sagen, ja, die OVGU ist familiengerecht und wir sagen das nicht nur, sondern wenn ihr ein konkretes Anliegen habt, kümmern wir uns auch drum.‘
Lisa Baaske: Auf jeden Fall gut, dass die positiven Erlebnisse überwiegen, das spricht ja auch wieder dafür, dass die Uni dann doch familienfreundlich ist. Wissenschaftliches Arbeiten, Forschen und natürlich auch die Arbeit generell erfordern viel Einsatz und Zeit – was sind denn so Ihre Tipps und Kniffe, um dennoch noch genug Zeit für die Familie zu haben?
Dr. Mario Damerow: Sich zu reglementieren und öfter auch bewusst den Cut zu machen und den Rechner auszulassen, wenn man in seine Freizeit geht und auch dann nicht mehr auf dem Handy die Mails abzurufen, sondern sich dann wirklich um die Familie zu kümmern.
Dr. Loreen Lesske: Ja, also ich denke auch ein klares Zeitmanagement ist auf jeden Fall hilfreich: Wann ist meine Arbeitszeit? Wann ist Familienzeit? So lange man das einteilen kann, es gibt immer Bereiche, da kann man so viel wünschen, wie man möchte, das ist dann einfach nicht flexibel, aber gutes Zeitmanagement macht es einfacher mit einer gewissen Chaoskompetenz einfach, weil: Ich kann ein gutes Zeitmanagement haben, das wird Herr Damerow mit seinen doch kleineren Kindern nachvollziehen können, ein gutes Zeitmanagement und plötzlich ruft die Kita an, das Kind ist krank, oder sie stehen morgens auf, das Kind hat 40 Grad Fieber, da haben sie einen schönen Plan, der funktioniert dann aber natürlich nicht mehr und dann braucht es sowas … ich nenne das immer Chaoskompetenz, dann braucht es etwas, wo man sagt: ‚Ok, was ist jetzt wichtiger? Was muss ich zuerst machen?‘ Das kann auch heißen, jetzt hat das Büro gerade einfach Pause. Ich kann mich nicht drum kümmern, das Kind geht vor. Das kann auch heißen, ok, bestimmte Sachen können noch warten, die muss ich einfach später abarbeiten. Aber das ist so dieses flexible reagieren. Das braucht es als Elternteil einfach und die Mischung glaub ich macht’s ganz aus, da auch gut durchzukommen in dieser Zweigleisigkeit.
Lisa Baaske: Ok, also zusammengefasst: Die Mischung macht’s.
Dr. Loreen Lesske: (lacht)
Lisa Baaske: Das ist auf jeden Fall ein guter Tipp. Es wurden ja schon Kolleginnen und Kollegen und auch Vorgesetzte angesprochen. Was sind denn so Ihre Erfahrungen? Wie gut klappt das denn mit dem Verständnis? Vielleicht auch gerade bei denen, die selber gar keine Kinder haben?
Dr. Loreen Lesske: Also ich denke in der Mehrzahl der Fälle klappt es gut, die Zusammenarbeit in den direkten Teams, ob das Institute sind, ob das Dezernate sind, Abteilungen, die klappt sehr gut. Und die Abstimmung und das Verständnis zwischen Beschäftigten mit oder ohne Kindern oder mit unterschiedlich alten Kindern funktioniert denke ich ganz gut. Klar, es gibt immer wieder Einzelfälle, wo Sachen nicht funktionieren, wo man dann auch denkt: ‚Hm, da könnte etwas mehr Toleranz oder Rücksichtnahme sein.‘ Aber ich denke im Großen und Ganzen können wir an der Uni sagen, ist das Thema Familiengerechtigkeit, Rücksichtnahme auf die Belange von Familien auch durchaus angekommen.
Dr. Mario Damerow: Dem kann ich mich eigentlich nur anschließen.
Lisa Baaske: Ok, wenn man jetzt also mal alles zusammenfasst, Sie haben natürlich den besten Überblick, Frau Dr. Lesske, wie wird denn innerhalb der Uni zusammengearbeitet, um eine familienfreundliche Uni zu erreichen?
Dr. Loreen Lesske: Ja, ich habe es vorhin schon kurz gesagt: Familienfreundlichkeit, Familiengerechtigkeit funktioniert eigentlich nur im Netzwerk, wenn alle mitmachen. Wir haben das Familienbüro, von da, von mir kommen dann ganze viele Ideen, aber die Umsetzung funktioniert natürlich nicht alleine. Wir haben zum einen in den Fakultäten und zentralen Einrichtungen dezentrale Familienbeauftragte, die sich direkt vor Ort kümmern, die beraten, die schnell Informationen verteilen, die auch einfach vor Ort sind und direkt ansprechbar sein können für Beschäftigte und Studierende und wir haben das, wovon wir vorhin am Anfang geredet haben, es braucht einfach ein gutes Netzwerk innerhalb der Universität, ob das die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsmanagement ist, oder mit dem Sportzentrum, oder mit dem Dezernat Personalwesen. Da kann man im Grunde genommen ja auch keine Abteilung raus lassen, da muss sozusagen ein Verständnis für Familiengerechtigkeit da sein und es ist einfach unheimlich wichtig überall so mal Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner vor Ort zu haben, um bestimmte Maßnahmen, bestimmte Ideen auch umsetzen zu können. Weil… ja, wenn eine Idee von der Familienbeauftragten kommt, dann muss die für bestimmte Institute oder Abteilungen auch gar nicht praktikabel sein. Da stecke ich ja soweit gar nicht drin und dann ist es gut, wenn man da vor Ort einfach mal ein bisschen vorher anfragen kann, antesten kann: ‚Was haltet ihr davon? Wer könnte das bei euch umsetzen? Wer kümmert sich drum?‘ So funktioniert eigentlich Zusammenarbeit auf dem Campus.
Lisa Baaske: Ja und wenn man jetzt mal alles auf den Punkt bringt, worüber wir gerade gesprochen haben, was würden Sie beide denn sagen? Wie familienfreundlich ist die OVGU wirklich?
Dr. Mario Damerow: Also ich nehme aus eigenen familiären Empfinden schon eine deutliche Familienfreundlichkeit war. Eine positive Einstellung zur Vereinbarkeit zum Aspekt Arbeit und Familie. Wir bekommen es natürlich von anderen Hochschulen vorgelebt, dass es immer noch ein Stück besser, ein Stück mehr geht. Auf der anderen Seite sehen wir auch, an verschiedenen Hochschulen bundesweit, dass dort deutlich weniger für die Familien getan wird. Also ich würd sagen, rundum wir bewegen uns in einem guten Mittelfeld mit einer Tendenz, mit Bestrebungen das Ganze nach vorn zu treiben und ja, ich denke es ist auch sehr wichtig, da ich immer wieder die Rückkopplung finde oder bekomme, dass viele Studierende mit Kindern ihren Lebensmittelpunkt Universität haben und dort natürlich auch gern die Angebote, die seitens… aus dem sportlichen Sektor, seitens Geräten und Anlagen bestehen. Aber auch seitens der Angebote aus dem Familienbüro, aus dem Sportzentrum, die gemeinsame Aktivitäten dann positiv beeinflussen.
Dr. Loreen Lesske: Ja, also ich würd das unterstützen. Wir sind wirklich im guten Mittelfeld, denke ich… alles andere wäre nach über 10 Jahren Familienbüro und Familienbeauftragte jetzt auch komisch, wenn die Familienbeauftragte was Anderes sagen würde. Das wäre jetzt keine gute Erfolgsgeschichte, glaube ich. Aber ich sehe tatsächlich auch Luft nach oben. Also das was ich vorhin gesagt habe, was die strukturelle Verankerung angeht, was sozusagen das Mitdenken angeht, da haben wir ganz sicher Luft nach oben, da zeigen uns andere Hochschulen auch, wie es besser geht. Da muss man sicherlich gucken, was in Zukunft noch machbar ist, aber was so ein Grundverständnis angeht und was auch die Grundlage angeht, da denke ich sind wir auf einem guten Weg.
Lisa Baaske: Ja also, Sie hatten es ja schon angesprochen: Luft nach oben, momentan noch Mittelfeld. Wenn Sie also beide vollkommen freie Hand hätten, gerne auch ein bisschen utopisch, und die Familienstrategie der OVGU neu gestalten könnten: Was wären Ihre Ideen?
Dr. Loreen Lesske: Ja, auch da würd ich sicherlich das Rad nicht wieder neu erfinden. Da lernt man viel von anderen Hochschulen indem man einfach auch im Netzwerk ist und über den eigenen Tellerrand guckt, aber … also wenn ich ganz frei von den Zwängen wäre, über die wir immer reden: Finanzmangel und so weiter, dann würde ich sagen, also in Zukunft sollte unser Familienbüro einfach personell weiter aufgestellt sein, größer aufgestellt sein. Einfach weil wir auch in dem Gespräch heute eine Zielgruppe zum Thema Familiengerechtigkeit komplett aus und vorgelassen haben, das sind die Beschäftigten und Studierenden mit Pflegeaufgaben. Natürlich gibt es da gesetzliche Regelungen, die die OVGU auch einhält und einhalten muss und das funktioniert auch alles sehr gut, aber was Beratungs- und Unterstützungsangebote für diese Zielgruppe angeht, sind wir da noch vor einem richtigen Start würde ich sagen, einfach weil die Ressourcen begrenzt sind und es wäre unheimlich wichtig sich auch um diese Zielgruppe zu kümmern im Sinne der Familiengerechtigkeit, einfach weil wir in einer alternden Gesellschaft leben und ich denke auch jede Menge Beschäftigte und Studierende auf dem Campus haben, die sich um Familienangehörige kümmern und auch unsere Unterstützung bräuchten. Das wäre so mein Zukunftsplan.
Dr. Mario Damerow: Ja, ich hatte es vorhin auch schon mal angesprochen. Ich würde mir wünschen, beziehungsweise, wenn ich freie Hand hätte, die Ressourcen hätte, die Finanzmittel dazu hätte, die gesetzlichen Regelungen dazu hätte, sicherlich noch ein stückweit mehr Einbringung der Universität in Betreuungsangelegenheiten wünschen. Das könnte sowohl aussehen, dass die Uni wieder eine eigene Kita aufmacht, bis dahin, dass die Uni sich aktiv in die Betreuungssituation und, hier würde ich auch sagen, den Betreuerschlüssel, Personalsituation, der betreuenden Kitas miteinbringt. Das denke ich wäre nochmal ein ganz großer Schritt, der der Familienfreundlichkeit doch zur Gute käme.
Lisa Baaske: Ja und damit sind wir tatsächlich schon bei der letzten Frage angekommen, vielleicht geben Sie uns nochmal so einen kleinen Einblick in die Zukunft: Was ist denn demnächst geplant?
Dr. Loreen Lesske: Ja, der Plan für die nähere Zukunft hängt im Moment natürlich stark von Corona ab, aber wir hoffen, ich bin da ganz optimistisch, dass wir in diesem Jahr in den Sommerferien zum Beispiel die Campusferien für Grundschulkinder wieder anbieten können, also auf dem Campus anbieten können, nicht analog, also nicht digital, sondern analog. Das mussten im letzten Jahr komplett ausfallen, da denke ich, können wir Eltern sehr gut entlasten für eine Woche oder für zwei. Indem die Kinder hier die Fakultäten erforschen können und entdecken. Wir hoffen, Herr Damerow hat es vorher schon gesagt, im Herbst mal wieder einen Familiembrunch für alle Eltern veranstalten zu können. Was noch ganz frisch ist und auch noch gar nicht… also noch nicht umgesetzt, aber was in den nächsten Wochen umgesetzt ist, …die OVGU kooperiert in Zukunft mit einem Unternehmen, um eine virtuelle Kinderbetreuung anbieten zu können. Das heißt für alle, die Homeoffice, Kitaschließzeiten, Schulschließungen haben, auch mal zu sagen: ‚Hey, warum soll das Kind nicht auch mal vor der Webcam an einem Sportkurs teilnehmen, an einem Tanzkurs, Malen, Basteln, Kleben, alles dieses. Das hat die Hochschulleitung ganz frisch entschieden und ja, Corona wird hoffentlich bald zu Ende gehen und vielleicht ist es auch schon ein bisschen spät für dieses Projekt, aber es ist bestimmt nicht zu spät, das auszuprobieren und da bin ich ganz gespannt, wie das angenommen wird und auch ja, wie die Rückmeldung der Eltern ist, wie die Kinder das auch annehmen. Je kleiner die Kinder, desto schwieriger könnte das natürlich werden. Das sind so die Pläne für den Rest des Jahres, würd ich sagen.
Lisa Baaske: Ok. Bevor unsere Gesprächsrunde zu Ende geht, kommen wir noch zu unserer Rubrik „Lange Rede – Kurzer Sinn“. Ich gebe Ihnen 3 Satzanfänge und Sie vervollständigen die bitte. Herr Dr. Damerow, Karriere und Kind funktioniert an der Uni, weil…
Dr. Mario Damerow: …die Unileitung mir das Vertrauen schenkt die Leitung des SPOZ relativ autark zu gestalten.
Lisa Baaske: Frau Dr. Lesske, Mitarbeitende und Studierende sollten die Angebote des Familienbüros nutzen, weil…
Dr. Loreen Lesske: …weil sie dann noch den einen oder anderen Tipp, oder den ein oder anderen Ratschlag bekommen, wie Karriere und Familie besser zu vereinbaren sind.
Lisa Baaske: Der dümmste Ratschlag in Bezug auf Karriere und Kind, den ich je gehört hab’, war…
Dr. Mario Damerow: Der dümmste Ratschlag, der mich regelrecht schockiert hat, war die Aussage: ‚An der Universität sind doch eh alle im Homeoffice, dann können die Eltern doch ihre Kinder zuhause betreuen.‘
Dr. Loreen Lesske: Bei mir geht es eher in die Richtung: ‚Wenn die Kinder etwas älter sind und da reden wir dann manchmal auch schon über drei oder vier Jährige, dann brauchen die doch nicht mehr so viel Betreuung. Die können doch dann das alleine, sich allein beschäftigen und Sie können sich dann doch mehr um die Karriere kümmern.‘
Lisa Baaske:
Ok, damit schließen wir die Runde. Das war es dann also für heute, vielen lieben Dank, dass Sie da waren und vor allem sich Zeit genommen haben! Auch Ihnen an den mobilen Endgeräten oder wo auch immer Sie dabei sind: danke fürs Zuhören. Und wenn Sie Vorschläge haben für Themen unserer Podcastreihe, Feedback geben möchten, ob kritisch oder positiv, schreiben Sie einfach eine E-Mail an . Bis dahin, machen Sie es gut und vor allem bleiben Sie gesund!
Dr. Loreen Lesske: Danke!
Dr. Mario Damerow: Vielen Dank!
Introstimme: „In die Uni reingehört“ – Der Podcast zur Arbeitswelt an der OVGU.