Was macht man mit der Bananenschale, nachdem man die Frucht aufgegessen hat? Eigentlich eine ziemlich banale Frage, deren Antwort jedem auf der Zunge liegt: Man entsorgt sie in den Biomüll. Doch Paula Kiesewetter, Marvin Kohpeiß, Wiebke Labudde, Jessica Biethahn und Emily König haben da eine andere Idee. Anstatt die Bananenschale zu entsorgen, kann man daraus veganen Bacon machen. Wie genau das geht, erklären sie in ihrer Broschüre „Lebensmittelverschwendung? Nein, danke!“, in der sie darauf eingehen, wie jeder und jede dazu beitragen kann, eine nachhaltigere Zukunft zu ermöglichen.
Alle fünf studieren an der Universität Magdeburg, Paula Kiesewetter, Jessica Biethahn und Emily König Cultural Engineering, Marvin Kohpeiß Computervisualistik und Wiebke Labudde im Master Wirtschaftsingenieurwesen Logistik. Im Zusammenhang mit der Vorlesung „Nachhaltige Entwicklung“ des Instituts für Logistik und Materialbeschaffung im Wintersemester 2021/22 war es ihre Idee, eine Broschüre zum Thema Lebensmittelverschwendung zu gestalten. Mit dem Ziel, Tipps und Tricks zu sammeln, die leicht und schnell anwendbar sind. Die Vorlesung gehört zu den Veranstaltungen, die Studierende besuchen können, um das Nachhaltigkeitszertifikat der Uni zu erhalten, das in Sachsen-Anhalt einzigartig ist. „Wir wollten ein Thema finden, dass wirklich jede Person im Alltag ohne viel Aufwand verändern kann und dabei nicht nur reine Information vermitteln, sondern diese auch in gewisser Art und Weise praktisch erfahrbar machen“, erzählt Wiebke Labudde.
„Die Entscheidung für eine Broschüre fiel leicht, da wir etwas gestalten wollten, was unabhängig von den Corona-Beschränkungen an eine möglichst breite Masse herangetragen werden kann“, so die Studentin Jessica Biethahn. Besonders herausfordernd war es, eine Abgrenzung der Thematik festzulegen, zum Beispiel in Bezug auf das Thema Zero Waste. Da sich die Studierenden dem Thema Lebensmittelverschwendung widmeten, mussten sie also darauf achten, dass sie den Fokus vor allem auf die Rezepte rücken, welche bereits verwendete oder alte Produkte oder Produkte, die vielleicht sonst eher weggeschmissen werden, aufgreifen. „Eine andere kleine Hürde war es, Layout-Fragen nur digital abzusprechen und umzusetzen. Damit sind beispielsweise Farbgebung, Schriftart und Anordnungen gemeint“, beschreibt Marvin Kohpeiß.
Alle müssen etwas ändern
„Wir haben uns unter anderem an dem zwölften Nachhaltigkeitsziel der UN orientiert, welches sich dem verantwortungsvollen Konsum und der Produktion widmet“, erzählt Emily König. „Und am Ende ist es auch so, dass das Thema allgegenwärtig ist, niemand kann davor die Augen verschließen. Es braucht das Engagement von allen, um etwas zu ändern. Der Konsum muss sich verändern und auch allgemein die Denkweise beziehungsweise Herangehensweise in Bezug auf Lebensmittelkonsum.“ Damit jeder seinen eigenen Konsum verändern kann, ist die Broschüre als Hilfestellung gedacht, darin finden sich unter anderem die Tipps, Lebensmittel nur nach Bedarf einzukaufen, einige Lebensmittelreste, die man eigentlich wegwerfen würde, anders zu verwerten und die Woche im Voraus zu planen, um besser abschätzen zu können, was man einkaufen muss. „Am Ende hoffen wir, dass wir mit der Broschüre einen Beitrag dazu leisten können, dass Menschen mehr darauf achten, dass sie wirklich täglich mit Lebensmittelverschwendung in Kontakt kommen, egal ob zuhause, in der Mensa oder beim Restaurantbesuch und dann noch vielleicht einen Schritt weitergehen und versuchen für sich etwas zu verändern, denn bei solchen großen Themen, wie dem verantwortungsvollen Konsum, kommt es durchaus erstmal auf die einzelne Person an, die bereit ist etwas zu verändern“, meinen Paula Kiesewetter und Marvin Kohpeiß abschließend.