Studierende, Forschende und Mitarbeitende der Universität Magdeburg sind Teil einer Initiative, die seit wenigen Tagen in Magdeburg Hilfe für die Ukraine organsiert. Auch, wenn viele Alltagsdinge benötigt werden, steht im Mittelpunkt ihres Engagements eine Spendenaktion. „Die Spendenaktion geht von Freiwilligen aus, die zu großen Teilen selbst familiäre Wurzeln, Freunde oder ihre Familie in der Ukraine haben, aber auch aus vielen Universitätsangehörigen wie dem Akademischen Kreis, von Studierenden, aber auch der Universitätsleitung“, erzählt Viktor Sayenko, Mitarbeiter des Forschungscampus STIMULATE der Universität und Mitinitiator. An der Universität seien zurzeit 115 ukrainische Studierende eingeschrieben. „Die Universität ist eine international aufgestellte, wichtige Institution in der Stadt und das Engagement und die Vernetzung vieler, ist es uns möglich gewesen, so schnell aktiv zu werden. Ohne die universitäre Unterstützung würde uns ein essenzieller Teil an Helferinnen und Helfern und damit auch an Spenden fehlen, die jetzt so dringend nötig sind. Das Engagement, das - nicht nur ukrainische - Studierende, an den Tag legen, ist kaum in Worte zu fassen“, so Viktor Sayenko.
Ins Leben gerufen wurde die Hilfsaktion von Alla Shapran. Sie ist gebürtige Ukrainerin und Inhaberin des D&A Burgerladens in Stadtfeld Ost. In der letzten Woche hat sich ein Kernteam gebildet, das sich mehrmals täglich bespricht und alle Aktionen koordiniert. „Inzwischen hat die Spendenaktion ein riesengroßes Ausmaß angenommen, ganz Magdeburg hilft mit. Studierende der Uni sind tagtäglich als freiwillige Helfer dabei, um zum Beispiel die Spenden zu sortieren und die Transporter zu beladen. Sie sind damit ein Stützpfeiler unserer Aktion“, erzählt der Informatiker Sayenko. Auf der Website, die von ihm erstellt wurde, finden die Menschen die Orte, wo ihre Spenden gesammelt werden und auch eine Liste dessen, was im Moment am dringendsten gebraucht wird: Das sind vor allem Medikamente und Campingzubehör. Die Website wird täglich aktualisiert. Im Moment gibt es die Möglichkeit, die Sachspenden in Magdeburg von 10-19 Uhr in der Mittagsstraße 16e vorbeizubringen oder von 09:30-22 Uhr in der Sudenburger Wuhne 30 abzugeben. Außerdem findet man auf der Website ein von Sayenko eingerichtetes Spendenkonto. Dank der Digitalisierung seien Spenden heutzutage schnell und unkompliziert möglich. „Diese Geldspenden sind enorm wichtig, damit wir mehr Möglichkeiten für die schnelle Organisation haben, unsere Transporter betanken können und vieles, vieles mehr.“
Die Motivation aller sei es, Hilfe zu bieten, wo sie am dringendsten gebraucht werde, erzählt Viktor Sayenko. „Aktuell mangelt es den Menschen in der Ukraine an allem. Wir sehen das Leid rund um die Uhr in den Bildern, Videos und den Erzählungen. Niemand konnte sich bis vor wenigen Tagen so eine Katastrophe vorstellen. Da stellt sich für uns gar nicht die Frage, ob wir helfen. Es muss etwas getan werden“, so Viktor Sayenko. Mit einer Reihe von Fahrern und durch enge Kontakte in die Ukraine hat die Initiative einen „grünen Korridor“ organisiert, durch den alle Sachspenden schnell dort ankommen, wo sie gebraucht werden. „Aktuell haben wir sowohl Transporte, die bis an die ukrainischen Grenzen gefahren werden und dort an ukrainische Speditionen übergeben werden, als auch Transporte, die direkt ins Landesinnere gebracht werden. Natürlich ist die Lage dabei sehr dynamisch und kann sich jeden Tag ändern. Im Landesinneren gibt es immer mehr Straßensperren und Teile des Landes sind zerstört, während gleichzeitig der Versorgungsnotstand zunimmt. Daher geben wir unser Bestes die Grundversorgung, so gut es geht, zu unterstützen mit Medikamenten, Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln und co“, erzählt der Uni-Mitarbeiter abschließend.