An der Uni Magdeburg startete zum Wintersemester ein neuer technischer Studiengang. Mit einem Masterabschluss in Computational Methods in Engineering, zu Deutsch: Computergestützte Methoden der Ingenieurwissenschaften, können zukünftige Absolventinnen und Absolventen beispielsweise in Berufsfeldern wie der Fahrzeugtechnik, Maschinenbau oder auch der Medizintechnik tätig werden.
Gabriela Medina ist eine der Studierenden, die zum ersten Jahrgang des neuen Masterprogramms gehören. Dafür zog sie vor einigen Monaten von Mexiko nach Magdeburg. Die 27-jährige schloss in ihrer Heimat bereits einen Bachelor in Maschinenbau ab und arbeitete anschließend einige Jahre in Ingenieurbüros. Ein Masterabschluss stand für sie trotzdem fest auf der Agenda. Für insgesamt vier verschiedene Studiengänge in Deutschland bewarb sich Gabriela, doch ihre Wahl fiel letztendlich auf Magdeburg. „Ich wusste zunächst nicht viel über die Stadt selbst, aber mir hat das Masterangebot sehr gut gefallen. Im Vergleich zu anderen Unis ist die Uni Magdeburg außerdem sehr international“, erzählt die Studentin. An dem neuen Studienangebot habe sie außerdem der Fokus auf technische Simulationen besonders überzeugt.
Studierende der Computational Methods in Engineering werden an der Uni Magdeburg mit zukunftsorientierten Technologien vertraut gemacht und können so im Anschluss als Spezialisten für Simulationen komplexer technischer Probleme an den Schnittstellen zwischen Maschinenbau, Verfahrenstechnik, Elektrotechnik, Informatik und Mathematik arbeiten. So schlagen sie eine Brücke zwischen den klassischen Ingenieurdisziplinen, der Mathematik und Informatik sowie der Softwareentwicklung. Diese Kenntnisse werden bei Simulationen wie Crashtests, in der Flugtechnik oder auch bei der Entwicklung von Prothesen und Implantaten gebraucht.
Für Gabriela ist das Master-Angebot genau das, wonach sie gesucht hat. „Für mich war es wie der nächste Schritt von allem, was ich in meinem Bachelor-Studium gelernt hatte“, berichtet sie. Im ersten Semester beschäftigte sie sich vor allem mit fortgeschrittenen numerischen Methoden und wie verschiedene Objekte über bestimmte Zeiträume auf unterschiedliche Belastungen reagieren. Mithilfe von computergestützten Techniken lässt sich dies simulieren, wobei es besonders auf eine Kooperation zwischen Menschen und Maschine ankommt. Gabriela erklärt: „Wir können so gut wie alles simulieren, das ist das Schöne daran. Der Computer selbst versteht von sich aus natürlich nicht seine Umwelt, aber wenn wir alles gut genug modellieren, kann er es lernen“. Um dem Simulationsprogramm genügend Daten liefern zu können, sind vorab akribische Experimente in der Praxis nötig, um feststellen zu können, wie sich verschiedene Materialien unter Belastungen verhalten.
Als erster Jahrgang des neuen Studienangebots gibt es zwar niemanden aus einem höheren Semester, der bei Fragen zur Verfügung stehen könnte. Dafür unterstützten sich die Studierenden untereinander umso mehr, so Gabriela. Neben dem Studium gefällt ihr die interkulturelle Studierendenorganisation der Uni Magdeburg (kurz: IKUS) besonders gut, die mit vielen Veranstaltungen und Serviceangeboten internationale Studierende unterstützt und sie bei der Organisation des Studienalltags begleitet.
Nach dem Masterabschluss kann sie sich gut vorstellen, hier in Deutschland zu bleiben und die breit gefächerten Berufsmöglichkeiten zu nutzen. Computational Methods in Engineering empfiehlt sie vor allem auch den Ingenieurinnen und Ingenieuren, die an der Modellierung von neuen Simulationen oder auch an der Forschung interessiert sind. „Ich würde mich auch sehr freuen, in Zukunft noch mehr Frauen in diesem zukunftsträchtigen Bereich zu sehen“, so Gabriela.