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Prof. Jens Strackeljan, Dr. Gabriele Köster und Prof. Stephan Freund bei der Übergabe der Urkunde im Kulturhistorischen Museum Magdeburg (Foto: Jana Dünnhaupt / Uni Magdeburg)
15.07.2024 aus 
Campus + Stadt
Einblicke in Sachsen-Anhalts kulturelle Schatzkammern

Als ein neues An-Institut der Universität Magdeburg ist das Zentrum für Mittelalterausstellungen (ZMA) vom Senat anerkannt worden. Rektor Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan überreichte im Kulturhistorischen Museum Magdeburg die Urkunde an die beiden Vorstandsvorsitzenden des ZMA, Dr. Gabriele Köster, Direktorin der Magdeburger Museen, und Prof. Dr. Stephan Freund, Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität. Beide sehen in der Anerkennung als An-Institut eine einzigartige Aufforderung, auch künftig durch das Engagement in vielfältigen Projekten die Bekanntheit Magdeburgs als Metropole des Mittelalters und die Geschichte Sachsen-Anhalts in ihren europäischen Zusammenhängen mit Partnern sichtbar zu machen.

Erforschung und Vermittlung des historischen Erbes besser vernetzt

Die Ernennung zum An-Institut ist für Prof. Freund eine Win-Win-Situation, weil die Erforschung und Vermittlung des historischen Erbes besser vernetzt werden können. Seit mehr als zehn Jahren bringt das Zentrum für Mittelalterausstellungen in vielfältigen kulturhistorischen Projekten einer breiten Öffentlichkeit die mittelalterliche Geschichte Sachsen-Anhalts nahe. Hierbei stehen die Stärkung des Geschichtsbewusstseins und der historischen Identität im Vordergrund. Allein im Jahr 2023 wurden über 70.000 Besucherinnen und Besucher auf eine kulturhistorische Entdeckungstour ins frühe Mittelalter gezogen. Auf den Spuren der letzten Reise Kaiser Ottos des Großen besuchten sie Magdeburg, Memleben, Merseburg, Quedlinburg und Walbeck bei Hettstedt. „Auch in Zukunft soll Magdeburg seinen guten Klang als Standort universitärer Geschichtserforschung bei gleichzeitiger Vermittlung im Rahmen der Third Mission bewahren“, bekräftigte Prof. Freund.

Eine lange Vorhabenliste für die kommenden Jahre

Ein Blick auf die lange Vorhabenliste des ZMA verheißt einzigartige Einblicke in Sachsen-Anhalts kulturelle Schatzkammern. Beispielsweise laufen derzeit die Planungen zu einer kunst- und kulturhistorisch ausgerichteten, internationalen wissenschaftlichen Tagung mit dem Titel „Erschließung einer mittelalterlichen Kulturlandschaft im 19. Jahrhundert: Die preußische Provinz Sachsen“ im November 2024 auf Hochtouren.

Die 2025 im Kulturhistorischen Museum stattfindende Ausstellung zur „Großen Domreparatur 1826–1834“ möchte das ZMA mit einem landesweiten Korrespondenzortprojekt (Kloster Jerichow, Naumburg, Erfurt, Tangermünde, Stendal, Halberstadt und Gernrode) begleiten und dies voraussichtlich in einem eigenen Ausstellungsraum in der Sonderausstellung präsentieren.

Bereits seit einigen Monaten laufen konkrete Maßnahmen zur Realisierung des Projekts „Virtuelles Museum“ Schloss Mansfeld im Kontext des Bauernkriegsjubiläums 2025. Das Zentrum berät weiterhin die Welterbestadt Quedlinburg und die evangelischen Kirchengemeinde Quedlinburg bei der Neugestaltung des Stiftsbergensembles sowie der neuen musealen Präsentation. Die Masterliste der Orte des „Magdeburger Rechts“ wird vervollständigt, zusätzlich recherchierte ukrainische Städte werden aufgenommen und eine Machbarkeitsstudie zu einem Museumscontainer „Magdeburger Recht in der Ukraine“ erstellt.

Das Zentrum für Mittelalterausstellungen besteht seit 2021 als Verein, zuvor war es in der Kulturstiftung Kaiser Otto Magdeburg verankert. Träger war bis Ende 2021 die Kulturstiftung Kaiser Otto Magdeburg. Es ist an das Kulturhistorische Museum Magdeburg angebunden, von wo aus es Beratungstätigkeiten und Projekte in ganz Sachsen-Anhalt wahrnimmt.

Hintergrund An-Institute

An-Institute sind Einrichtungen an der Hochschule, die den Transfer von Forschungsergebnissen in die Wirtschaft und Gesellschaft unterstützen. Sie wurden mit der Zustimmung des Senats in den verschiedensten Fachrichtungen eingerichtet, sind jedoch eine organisatorisch sowie rechtlich eigenständige wissenschaftliche Einrichtung. Mit einer finanziellen und personellen Aufstockung durch die Universität ist die Ernennung zum An-Institut nicht verbunden.