Lehrerinnen und Lehrer nehmen ab dem ersten Schultag eine besondere Rolle bei der Ausbildung der nächsten Generationen ein. Ein verantwortungsvoller, aber auch aufreibender Berufsweg, den dennoch viele Abiturienten nach der Schule einschlagen wollen. Doch was, wenn der Wunsch, Lehrerin oder Lehrer zu werden, nicht direkt nach dem Schulabschluss feststeht, sondern erst später reift? An der Universität Magdeburg bietet der Masterstudiengang Lehramt für berufsbildende Schulen in der beruflichen Fachrichtung Sozialpädagogik eine optimale Möglichkeit, mit einem Bachelor- oder Diplomabschluss in Kindheitswissenschaften, Kindheitspädagogik, Erziehungswissenschaft oder Sozialer Arbeit Lehrkraft für soziale Berufe zu werden.
Sascha Muth, 25 Jahre alt, studiert bereits im vierten Fachsemester Lehramt für berufsbildende Schulen an der Uni Magdeburg. Zusätzlich zum Profilschwerpunkt Sozialpädagogik wird ein weiteres Unterrichtsfach studiert: Deutsch, Mathematik, Informatik, Sport oder Ethik. Für Letzteres hat sich Sascha Muth entschieden und lernt, philosophische und ethische Probleme insbesondere in Bezug auf die Gesellschaft und die wissenschaftlich-technische Welt zu analysieren, um daraus Urteilsvermögen und Orientierungswissen zu gewinnen. Dieses Wissen geben er und seine Kommilitoninnen und Kommilitonen als angehende Lehrkräfte dann an die Schülerinnen und Schüler weiter. „Wir beschäftigen uns in den Lehrveranstaltungen vor allem mit der Bewertung moralischer Handlungen und deren Folgen. Dazu gehört, viel Lektüre zu Lesen, zu interpretieren und auch, sich einen eigenen Standpunkt zu verschiedenen Themen zu bilden“, erklärt der Masterstudent.
Bereits früh erkennt Sascha Muth, dass seine Leidenschaft in der Arbeit im sozialen Bereich liegt. Nach der Ausbildung zum Sozialassistenten erlangte er die Fachhochschulreife und absolvierte dann einen Bachelorstudiengang in Berufspädagogik in Neubrandenburg. Ihn zieht es allerdings zurück in die Heimat: Von Anfang an sei klar gewesen, dass er nach dem Studium wieder in Sachsen-Anhalt leben und arbeiten will. Den perfekten Masterstudiengang findet der 25-Jährige an der Uni Magdeburg.
Am Uni-Leben in Magdeburg schätzt der Masterstudent auch die familiäre Atmosphäre. Nur eine kleine Gruppe seines Jahrganges studiert die berufliche Fachrichtung Sozialpädagogik, sie kennen und unterstützen sich untereinander. Auch die Inhalte knüpfen optimal an das bereits Gelernte aus Bachelorstudium und Ausbildung an. Dabei geht es längst nicht nur um die reine Wissensvermittlung. „Theorie ist eben nur der eine Teil, die Praxis der andere. Das Interessante ist dann, dass ich die Studieninhalte auch direkt in Praxisphasen umsetzen kann“, berichtet er.
Die Praxisphasen sind ein wichtiger Bestandteil des Masterstudiengangs Lehramt für berufsbildende Schulen in der beruflichen Fachrichtung Sozialpädagogik. (Foto: Jana Dünnhaupt / Uni Magdeburg)
In der beruflichen Fachrichtung Sozialpädagogik kann er diese Praxisphasen sowohl semesterbegleitend oder als Block in der vorlesungsfreien Zeit in berufsbildenden Schulen absolvieren. Die Zeit bietet den Studierenden nicht nur die Gelegenheit, mit den Schülerinnen und Schülern neue Lehr- und Lernmethoden auszuprobieren, sondern gibt ihnen den Raum, sich mit der Rolle als Lehrkraft kritisch auseinanderzusetzen. Das ist auch für Sascha Muth wichtig: „Kritik ist schließlich das, woraus ich wirklich lernen kann. Besonders wenn es direkt von den Schülern selbst kommt, statt von Mentoren oder Dozenten“. Trotzdem fällt das Feedback sehr gut aus – eine Bestätigung für Sascha Muth, dass ihn das Studium gut auf sein späteres Berufsleben als Lehrer vorbereitet.