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zwei Frau im Gespräch auf dem Campus (Foto: Jana Dünnhaupt / Uni Magdeburg)
26.01.2022 aus 
Campus + Stadt
Gemeinsam voneinander lernen

„Lernen zu stehen, dann lernen zu fliegen“, sagt Mister Miyagi im Film Karate Kid von 1984. Sein Schüler, der 15-jährige Daniel LaRusso, lernt von seinem Lehrer noch viele weitere dieser Lebensweisheiten und am Ende auch, sich erfolg- reich zu verteidigen. Auch der Sohn von Odysseus, Telemachos, lernt von seinem Lehrer, Mentor, sich gegen die Belagerer seines Landes durchzusetzen. Es ist dagegen schwer, eine berühmte Mentor-Mentee-Beziehung zwischen zwei Frauen zu finden.

Außerhalb der fiktiven Welt sieht es etwas besser aus: Beim Projekt COMETiN an der Uni Magdeburg können sich Wissenschaftlerinnen und Nachwuchs- wissenschaftlerinnen miteinander verbinden: Beim inbegriffenen Mentoringprogramm geht es darum, dass sowohl Mentorin als auch Mentee nach Lösungen für die Herausforderungen des Berufslebens suchen.

Barbara Texter war eine der Mentorinnen, die an dem Projekt teilnahmen: Sie selbst arbeitet bei einem großen Unternehmen und koordiniert dort als Verantwortliche für das Recruiting und die Personalentwicklung weltweit hunderte Mitarbeitende. „Meine Mentee wurde mir damals über die Uni Magdeburg vermittelt. Sie startete gerade ihre Karriere in der Human-Resources-Branche und nicht nur sie konnte von mir lernen, sondern ich genauso von ihr“, erinnert sich die ehemalige Mentorin Barbara Texter. Schon davor hat sie vielen Akademikerinnen den Weg in die freie Wirtschaft gezeigt: „Ich baute nach meinem Studium der Kulturwissenschaften an der Viadrina in Frankfurt (Oder) das erste deutsch-pol- nische Career Service an der Hochschule auf“, erzählt sie. „Vor allem in einer wirtschaftlich nicht so weit entwickelten Region gab es dafür enormen Bedarf.“ Später arbeitete sie auch am Ausbau des Career Services der Hertie School of Governance in Berlin mit, wo sie eben- falls Studierende beriet.Seit fast 13 Jahren arbeitet Barbara Texter bei Continental in Hannover: Seit 2019 koordiniert sie die Prozesse und Konzepte in der Personalarbeit für die Reifenwerke weltweit. Mit ihrer umfangreichen Erfahrung im Personalbereich konnte sie auch ihre Mentee unterstützen und beraten. „Ich konnte ihr bei den Herausforderungen innerhalb ihres eigenen Teams gut weiterhelfen“, erzählt Barbara Texter, „Ich persönlich habe damals gelernt, offener für neue Entscheidungswege zu werden. Manchmal ist man so auf eine Richtung eingefahren – da lohnt es sich, mal andere Meinungen einzuholen und die Motivation zu bekommen etwas Anderes auszuprobieren.“ Außerdem helfe der Austausch an sich schon, um auf neue Lösungsansätze oder Ideen zu kommen.

Portrait Barbara Texter (c) privatBarbara Texter (c) privat

„Grundsätzlich sollte sowohl die Mentorin als auch die Mentee immer neugierig und mutig genug sein, auch mal unbequeme Wege einzuschlagen“, fasst Barbara Texter zusammen. „Sollte es nicht gefallen oder funktionieren, kann man meistens auch wieder einen Schritt zurückgehen.“

Das Mentoringprogramm ist eins der Projekte, die unter „COMETiN“ zusammengefasst werden: Ausgeschrieben bedeutet es Coaching, Mentoring und Training im Netzwerk. Nachwuchswissenschaftlerinnen, die beispielsweise eine Karriere in der Forschung anstreben, können sich über dieses Netzwerk mit anderen Frauen in der Branche verbinden und lernen, wie sie ihre Karrierewünsche umsetzen können. Auf diese Weise fördert das Büro für Gleichstellungsfragen Frauen – am Anfang ihrer Karriere oder auch mitten in ihrer Laufbahn.

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Autor:in: Saskia Fischer
Quelle: uni:report
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