Die Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Eva Gabriele Heidbreder von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg wurde von der Stiftung Europa-Kolleg-Hamburg und der Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung zur diesjährigen Scholar-in-Residence berufen. Das Programm richtet sich an fachlich exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland, deren Forschungsschwerpunkt auf Europa und den internationalen Beziehungen liegt. Ziel ist es, führende Expertinnen und Experten in Forschung und Lehre im Bereich europäischer Studien zu fördern.
„Es ist eine große Ehre und eine wunderbare Gelegenheit für den wissenschaftlichen Austausch, vor allem in der hochrangig besetzten Konferenz, die wir durchgeführt haben. Ich habe die Möglichkeit, neue Netzwerke zu knüpfen und bestehende zu verstärken - und nicht zuletzt eine große Freude, bei exzellenten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern am Europa-Kolleg Hamburg Gast zu sein“, sagt die Politikwissenschaftlerin, die den Lehrstuhl für Regieren im Europäischen Mehrebenensystem sowie den Jean Monnet Lehrstuhl an der Universität Magdeburg innehat.
Schwerpunkt in Forschung und Lehre
Der Schwerpunkt ihrer Forschung liegt auf der EU-Politikgestaltung, der institutionellen Entwicklung der EU, der Einbindung der Zivilgesellschaft in EU-Prozesse sowie in der Ausgestaltung der EU in den Mitgliedstaaten. Aktuelle Projekte befassen sich mit der mitgliedsstaatlichen EU-Politikgestaltung und den Auswirkungen des Russischen Kriegs gegen die Ukraine auf EU-Politiken.
Prof. Eva Heidbreder lehrt den Bachelor- sowie Masterstudiengang European Studies. Darüber hinaus hält die international renommierte EU-Expertin viel beachtete Vorträge und richtete im Sommer die internationale Konferenz „The European Union Evolving: Entry, Exit and Exclusion“ am Europa-Kolleg Hamburg aus. Dort trafen sich einschlägige Europaforscherinnen- und forscher für eine kritische wissenschaftliche Bestandsaufnahme der Entwicklung der EU als politisches System, vor allem unter Beachtung anstehender Beitritte und jüngster Austritte sowie dominanter politischer Problemfelder.
„Neben dem Austausch und der Weiterentwicklung meiner wissenschaftlichen Themen, bietet das ‚Scholar-in-Residence-Program‘ die Möglichkeit, Early Career Scholars einzubinden, also noch nicht voll etablierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine Plattform zu bieten“, so Heidbreder weiter. „Sechs Promovierende und Postdocs von der Otto-von-Guericke-Universität und dem Europa-Kolleg hatten die Chance, auf der Tagung in Hamburg mit erfahrenen Forscherinnen und Forschern ihre Projekte zu diskutieren, was eine großartige Erfahrung war - ebenso wie die daran anknüpfende Konferenz mit arrivierten Kolleginnen und Kollegen aus ganz Europa“, erzählt Eva Heidbreder.
Ein Höhepunkt des Scholar-in-Residence-Programms ist eine öffentliche Veranstaltung mit einer Persönlichkeit aus Kunst und Kultur, um die Thematik „Europa“ einem breiten Publikum nahezubringen und aus einem nicht rein wissenschaftlichen Blickwinkel zu beleuchten. „Zusammen mit der simbabwischen Autorin Tsitsi Dangarembga werde ich unter dem Titel ‚Blickwechsel. An African-European Exchange‘ diskutieren. Die zentralen Themen von Dekolionalisierung, dem Fortbestand europäischen Denkens, die Dangarembga in ihrem Werk entwickelt, betreffen nicht allein Afrika, sondern zentral auch Europa - und gehören zu einem besseren Verständnis Europas und der Welt“, so Eva Heidbreder.
Kurzvita Prof. Eva Heidbreder
Nach ihrem Master of Arts Abschluss in European Studies an der University of North London, England und ihrem Magisterabschluss im Jahr 2002 an der Universität Osnabrück, schloss Eva Heidbreder im Jahr 2004 ihre Promotion in Politikwissenschaft am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz an. 2015 folgte die Habilitation, Venia Legendi für Politikwissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Nach mehrjähriger Tätigkeit als Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Gastprofessorin an verschiedenen Universitäten wurde Eva Heidbreder im April 2017 an die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg für das Lehrgebiet „Regieren im Europäischen Mehrebenensystem“ berufen.
Hintergrundinformationen zum Scholar-in-Residence-Programm
Im Zwei-Jahres-Rhythmus bietet die Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung, in Kooperation mit dem Europa-Kolleg Hamburg, ein Scholar-in-Residence-Programm an. Das Programm richtet sich an fachlich exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland, deren Forschungsschwerpunkt auf Europa und den internationalen Beziehungen liegen. Während des Aufenthalts in Hamburg planen die geförderten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine wissenschaftliche Tagung zu einem bisher kaum beleuchteten Aspekt historischer, politikwissenschaftlicher, juristischer, ökonomischer oder kultureller Fragestellungen.
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Bild 1 // Foto: Jana Dünnhaupt / Uni Magdeburg // Bildunterschrift: Portrait Prof. Eva Heidbreder