Der Hochschulklimarat der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg hat seinen „KlimaPlan“ an die Universitätsleitung übergeben. In dem 52-seitigen Papier sind über 40 Vorschläge enthalten, die im Rahmen des vom Bund unterstützten Forschungsprojektes „KlimaPlanReal“ die Transformation der Universität Magdeburg in Richtung einer klimaneutralen Hochschule unterstützen sollen.
Das 31-köpfige Gremium bestand aus Mitgliedern aller Interessengruppen der Universität Magdeburg. Sie wurden größtenteils per Zufallsprinzip gewählt und anschließend durch ein Losverfahren ernannt. „Dieses Vorgehen soll dazu beitragen, Meinungsvielfalt sowie Akzeptanz zu gewährleisten“, so Dr. Silke Rühmland, die Projektleiterin.
In den nächsten beiden Jahren sollen zwei der Maßnahmen in sogenannten „Transferlaboren“ als Pilotprojekte umgesetzt werden.
- Das erste Projekt widmet sich dem Thema Flächenentsiegelung und zielt auf den sukzessiven Rückbau von Parkplätzen auf dem Universitätscampus. Das Ziel hierbei ist es, die Biodiversität zu fördern und gleichzeitig die Nutzung von alternativen Transportmitteln, wie Fahrrädern, für den Pendelverkehr zu steigern. „Wir freuen uns über die Unterstützung der Hochschulleitung bei der Umsetzung der Maßnahme und streben an, auch die Bedürfnisse der Pendelnden mit Auto zu berücksichtigen", erklärt Dr. Silke Rühmland. „Durch Informationsveranstaltungen und Erfahrungsberichte anderer Universitäten soll zudem ein transparenter Dialog entstehen und Verständnis für die Maßnahmen geschaffen werden.“
- Das zweite Transferlabor konzentriert sich ab Oktober 2024 auf die Schaffung von Anreizen für Bahn- statt Flugreisen bei Dienstreisen.
Über das Forschungsprojekt KlimaPlanReal
Das mit 1,6 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF geförderte Projekt „KlimaPlanReal“ wird von Dr. Silke Rühmland, vom Nachhaltigkeitsbüro der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, geleitet. Beteiligt sind neben der Uni Magdeburg auch
- die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg,
- die Hochschule Magdeburg-Stendal,
- die Hochschule Anhalt und
- die Hochschule Harz.
Die Uni Magdeburg übernimmt hierbei zusätzlich die Aufgabe der Koordination.
Während der dreijährigen Laufzeit wird das Projekt durch Transformationsforschung vom Lehrstuhl der Umweltpsychologie der Universität Magdeburg von Prof. Ellen Matthies begleitet. Es sollen Akzeptanzhemmnisse und Potenziale der Klimaneutralität an den Hochschulen herausgefiltert und die gewonnenen Erkenntnisse in das weitere Vorgehen integriert werden, so dass sich selbst tragende Transformationspfade hin zur Klimaneutralität entwickeln. Ziel des hochschulübergreifenden Pilotprojektes ist ein digitaler „Best Practice-Bericht“, der künftig den Hochschulen bundesweit den partizipationsorientierten Weg zur Klimaneutralität erleichtern soll.
„Aus den beteiligten Hochschulen kamen bisher rund 100 Vorschläge, um sich in Richtung Klimaneutralität zu entwickeln“, so Dr. Christian Künzel, Projektkoordination des Forschungsprojektes von der Uni Magdeburg. „Diese Maßnahmen aus den jeweiligen Hochschulklimaräten wurden auf Treibhausgaseinsparungspotential, Umsetzungsdauer sowie -kosten untersucht. Zwei Maßnahmen für jede Hochschule sollen nun in den nächsten Projektjahren umgesetzt werden.“