Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg wird vom Bund ab sofort mit 1,2 Millionen Euro dabei unterstützt, die Bleibeperspektiven internationaler Studierender zu verbessern und sie zielgerichtet auf ihre berufliche Karriere im deutschen Arbeitsmarkt vorzubereiten.
Im Rahmen des Programms „FIT – Förderung internationaler Talente zur Integration in Studium und Arbeitsmarkt“ des Deutschen Akademischen Austauschdienstes DAAD werden zwei Initiativen der Universität Magdeburg gefördert, die internationale Studierende vom Studienbeginn an sprachlich und kulturell auf die Arbeit in multinationalen Teams in der Region und darüber hinaus vorbereiten.
„Deutschland ist einer der beliebtesten Studienstandorte weltweit und dennoch bleiben von den über 400.000 internationalen Studierenden bundesweit gerade einmal 25.000 nach ihrem Studium in Deutschland, ein Anteil, den der DAAD mit seinem Förderprogramm signifikant erhöhen möchte“, so Unirektor, Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan. Auch die Uni Magdeburg besitze eine große Anziehungskraft auf Studierende aus aller Welt. Ihr Anteil liege inzwischen bei über 30 Prozent, wobei viele von ihnen in den sogenannten MINT-Masterstudiengängen eingeschrieben seien, so Strackeljan weiter. „Diese hochqualifizierten Fachkräfte bergen natürlich auch ein großes Potenzial für die Entwicklung der Region und darüber hinaus. Wir müssen aber in einem stärkeren Maße dafür sorgen, dass sie nach ihrem Abschluss im Land bleiben wollen und können.“ Die Gründe dafür, dass eine große Anzahl von Internationals nach dem Studium das Land wieder verlassen, seien vielschichtig. „Wesentliche Erfolgsfaktoren für die Integration in den regionalen Arbeitsmarkt sind aber unbestritten die sichere Beherrschung der deutschen Sprache und der Erwerb interkultureller Kompetenzen und genau dort setzen unsere nun vom DAAD geförderten Unterstützungsprojekte an.“
Zwei Ansätze werden verfolgt
Zum einen führt die Universität Magdeburg ab dem kommenden Wintersemester ein Karriere-Zertifikat für internationale Bachelor- und Masterstudierende der englischsprachigen MINT-Studiengänge ein. In Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft soll dieses Zertifikat die sprachlichen und interkulturellen Kompetenzen der Studierenden verbessern und ihre Integration in lokale Unternehmen fördern. Das studienbegleitende Zertifikatsprogramm erstreckt sich über einen Zeitraum von bis zu vier Semestern und bereitet die internationalen Studierenden zielgerichtet auf den regionalen Arbeitsmarkt vor. Zusätzlich werden Schlüssel- und Methodenkompetenzen vermittelt, um das Studium erfolgreich abzuschließen.
Zum anderen fördert der DAAD den Modellversuch eines bilingualen Informatikstudienganges an der Universität Magdeburg. Ab Oktober 2024 starten Studierende entweder auf Englisch oder Deutsch ihr Studium und erwerben im Laufe der Zeit systematisch Fähigkeiten in der jeweils anderen Sprache. Damit sollen die Absolventinnen und Absolventen darauf vorbereitet werden, aktuelle Herausforderungen in multinationalen Teams mit Hilfe von Informatik zu meistern.
Die Universität Magdeburg wird bei dem Vorhaben durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst mit 1,2 Millionen Euro unterstützt. Das Ziel ist, mehr ausländische Studierende nach ihrem Abschluss als Fachkräfte im Land zu halten.