Der Wissenschaftsrat hat soeben die Wirtschaftsingenieurin Prof. Dr. oec. Julia Arlinghaus der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg als Vorsitzende der Wissenschaftlichen Kommission für eine weitere Amtszeit bestätigt. Damit würdigt das wichtigste wissenschaftspolitische Beratungsgremium Deutschlands ihr großes Engagement für die strategische Weiterentwicklung der Wissenschafts- und Hochschullandschaft. Prof. Dr. oec. Julia Arlinghaus hat den Lehrstuhl Produktionssysteme und –automatisierung an der Fakultät für Maschinenbau der Universität Magdeburg inne. Gleichzeitig leitet sie das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF in Magdeburg.
„Gerade in dieser Zeit der mehrfachen gesellschaftlichen, technischen und wirtschaftlichen Transformation kommt dem Wissenschafts- und Hochschulsystem eine zentrale Aufgabe der Sicherung der Demokratie und des Wohlstands zu. Als Professorin für Produktionssysteme und -automatisierung sowie Leiterin eines Fraunhofer-Instituts liegt mir besonders der Transfer am Herzen und damit verbunden die Frage, wie unser europäisches Wissenschafts- und Hochschulsystem die ungeheure Dynamik im Umfeld spiegeln kann. Daher freue ich mich darauf, im Wissenschaftsrat weiterhin aktiv die Forschungslandschaft von morgen mitzugestalten.“
Die Wissenschaftlerin wurde aufgrund ihrer wissenschaftlichen Exzellenz bereits im Januar 2021 vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier in den Wissenschaftsrat berufen und berät seitdem Bund und Länder in Fragen der inhaltlichen und strukturellen Weiterentwicklung des Hochschulsystems sowie der staatlichen Förderung von Forschungseinrichtungen.
Forschung an der Schnittstelle von Wirtschafts- und Ingeneieurwissenschaften
Der Fokus ihrer Forschungsarbeit liegt darauf, digitale Produktionssysteme zu gestalten und zu managen sowie Fabrikautomatisierungssysteme und Transformationsprozesse für die Industrie zu planen. Durch ihre Expertise an der Schnittstelle von Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften beschäftigt sie sich intensiv mit Fragestellungen zum Lebenszyklus von Produktionssystemen und zu neuen Formen von Wertschöpfungsketten. „Mich interessiert vor allem, wie Produktionsunternehmen am Wertschöpfungsstandort Deutschland erfolgreich sein und bleiben können“, so die Wirtschaftsingenieurin. „Dabei faszinieren mich intelligente Planungs- und Steuerungsansätze ebenso wie neue Technologien, die Produktionsprozesse schneller, flexibler, sicherer und effizienter machen."
Julia Arlinghaus studierte Wirtschaftsingenieurwesen an der Universität Bremen und an der international renommierten Tokyo University, Japan. Sie promovierte 2011 im Schwerpunkt Business Innovation an der Universität St. Gallen in der Schweiz und war als Beraterin für operative Exzellenz und Lean Management bei der Porsche Consulting tätig, bis sie 2013 dem Ruf als Professorin für die Optimierung von Produktions- und Logistiknetzwerken an die Jacobs University Bremen folgte. Seit 2017 war sie Lehrstuhlinhaberin für das Management für Industrie 4.0 an der RWTH Aachen.
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Bild 1 // Quelle: Jana Dünnhaupt / Uni Magdeburg // Bildunterschrift: Prof. Dr. oec. Julia Arlinghaus