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Antonia Conhoff studiert Medienbildung an der Uni Magdeburg.
17.11.2019 aus 
Studium + Lehre
Die Königsdisziplin der Filme

Informationen zu den Schauspielern, nicht veröffentlichte Szenen des Lieblingsfilms oder Live-Chats mit Diskussionen zum dramaturgischen Aufbau der Serie - mit der Verbindung des Fernsehers zum Internet ergeben sich viele Möglichkeiten, das TV-Erlebnis mit Zusatzangeboten zu bereichern. Selten werden Filme nur noch beläufig geschaut.

Die Königsdisiplin des Ganzen sind interaktive Filme, also solche, deren Verlauf der Zuschauer beeinflussen kann. In einem fächerübergreifendem Projekt haben Studierende der Uni Magdeburg einen solchen interaktiven Film mit dem Musiker Mellow Mark produziert. Wie es dazu kam, welche Herausforderungen zu meistern waren und was die Studierenden gelernt haben, darüber haben wir mit der Studentin Antonia Conhoff gesprochen.

Wie ist das Projekt entstanden?

Das Projekt ist im Rahmen des Seminars "Interaktiver Film" entstanden. Im Seminar haben wir innerhalb der Gruppe einige Wochen Inspirationen gesammelt und eigene Ideen entwickelt. Schlussendlich sind dabei zwei grobe Konzept des jetzigen Projekts entstanden, welches wir gegen Ende des Semesters praktisch umgesetzt haben.

Wer hat an dem Film mitgewirkt?

An dem Film waren neben Studierenden der Medienbildung und Germanistik auch der Reggae-Musiker Mellow Mark und natürlich unsere Dozentin Jana Richter beteiligt. Am Gesamtprojekt haben zudem noch Studierende der Wirtschaftswissenschaften und Prof. Sarstedt mitgearbeitet.

Wer hat welche Aufgaben übernommen?

Innerhalb des Seminars gab es verschiedene Arbeitsgruppen, die sich wiederum in einzelne Teilaufgabenbereiche gegliedert haben. Im Groben gab es drei Gruppen:

Zu den einzelnen Aufgaben innerhalb der Gruppen zählte unter anderem die Betreuung von Kamera, Ton und Licht oder die allgemeine Regie und der schlussendliche Schnitt. Die Studierenden haben dabei die gesamte Produktion übernommen. Für Feedback und Hilfestellungen stand uns Jana Richter stets zur Verfügung.

Die Biografie von Mellow Mark in einem interaktiven Film

Studierende der Uni Magdeburg haben unter anderem die Biografie des Musikers Mellow Mark in einem interaktivem Film festgehalten.

Wie lief die Zusammenarbeit?

Die Zusammenarbeit lief tatsächlich gut. Natürlich gibt es bei der Arbeit in großen Gruppen immer ein paar Meinungsverschiedenheiten und/oder Missverständnisse. Ich bin aber der Meinung, dass wir diese stets schnell lösen und aus dem Weg räumen konnten. Im Gesamten konnten wir uns gut ergänzen, da jeder "Fachmann" für einen unterschiedlichen Aufgabenbereich war.

Was hast du aus dem Projekt für dich mitgenommen?

Das Projekt war für mich persönlich mein erster großer Dreh - zudem mit einem so großen Team. Ich habe vor allem für mein Studium wertvolle Kenntnisse in der gesamten Filmproduktion sammeln können - vom Beginn einer kleinen Idee bis hin zum fertigen Produkt. Außerdem konnte ich natürlich viel über Arbeit im großen Team lernen und allgemein meine organisatorischen Fähigkeiten weiterentwickeln.

Welchen Vorteil siehst du in solchen praktischen Projekten?

Trockene Theorie verfliegt meiner Meinung nach sehr schnell und ist für mich persönlich häufig nur schwer greifbar. Indem man theoretische Kenntnisse vertieft praktisch umsetzt, kann ich mir Theoretisches viel besser merken. Außerdem denke ich, dass praktische Projekte eine tolle Abwechslung zum Unialltag sind, in dem man hauptsächlich wissenschaftliche Texte liest, zusammenfasst und Vorträge vorbereitet. Weiterhin regt es für mich sehr viel mehr das soziale Miteinander an, da statt in der gewohnten sozialen Konstellation in anderen Teams gearbeitet werden kann und evtl. auch muss.

Was hat dir am meisten Spaß gemacht?

Am meisten Spaß hat mir vor allem das gemeinsame Arbeiten im Team gemacht. Für mich ist es immer eine tolle Erfahrung, Meinungen und Ideen mit anderen auszutauschen und gemeinsam aus einem kleinen Funken etwas Großen zu erschaffen. In diesem Seminar fand ich es besonders gut, da wir uns wie oben genannt so gut ergänzt haben. Weiterhin war ich unter anderem für das Catering zuständig. Deshalb hat es mich natürlich auch gefreut, dass es allen sehr gut geschmeckt hat.

Was ist nicht so gut gelaufen?

Die Kommunikation mit Mellow Mark per Mail und Telefon war für unsere Gruppe sehr schwierig, da er leider nicht immer vor Ort sein konnte. Vieles hätte man in einem gemeinsamen Brainstorming sehr viel einfacher absprechen und planen können.

Welche Erwartungen hattest du an das Seminar und wurden diese erfüllt?

Ich bin in das Seminar mit wenigen Erwartungen gegangen. Ich bin generell interessiert an Filmproduktionen, habe aber bisher noch nie einen interaktiven Film gedreht. Ich wollte demnach gern lernen, worin die Unterschiede zum "normalen" Film ist und wie man interaktive Filme überaupt umsetzen kann. Genau das habe ich gelernt.

 

Weitere Informationen gibt es in einem Artikel der Volksstimme Magdeburg.