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In einem Workshop sollen Studierende von Studierenden über genderbezogene Diskriminierung aufgeklärt werden. (Foto: Shutterstock / nito)
22.11.2021 aus 
Studium + Lehre
Aufklärung auf Augenhöhe

Die Arbeitsstelle für linguistische Gesellschaftsforschung entwickelt unterstützt durch das Büro für Gleichstellungsfragen Workshops, in denen über sprachliche genderbezogene Diskriminierung aufgeklärt werden soll. „Unser Ziel ist es, Germanistik-Studierende als, umgangssprachlich ausgedrückt, Sexismus-Lotsen auszubilden und auch zu etablieren“, erklärt die Germanistin Dr. Kristin Kuck das Vorhaben. „Sie sollen künftig in allen Fakultäten tätig sein können und ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen auf Augenhöhe über das Thema Sexismus aufklären.“ Um diese studentischen Workshops vorzubereiten und anschließend nach und nach an der Universität Magdeburg zu etablieren, wird zurzeit ein Leitfaden entwickelt, der den Workshop erklärt und Anleitung gibt, praktisch eine Art Gebrauchsanweisung, so Kuck weiter. „Unser Plan ist es, ein wirkungsvolles Programm zu entwickeln, das nach einem Jahr vollständig in die Hände von Studierenden übergeben werden kann.“

In der ersten Phase erhalten die Germanistikstudierenden die nötige wissenschaftliche und didaktische Expertise zur aktuellen Gender- und Sexismusforschung und werden insbesondere für Kommunikationssituationen und -formen von Sexismus selsibilisiert. Bei einer parallel laufenden Befragung unter den Studierenden sollen Erfahrungsberichte über Sexismus gesammelt werden. „Dabei interessieren uns nicht nur Geschichten von Betroffenen, sondern auch Erfahrungen von Unsicherheit, Hemmungen oder über Befürchtungen, in bestimmten Situationen als sexistisch zu gelten. Das Ziel sei nicht, repräsentative Zahlen zu erheben, sondern ganz individuelle Erfahrungen zu sammeln, erklärt die Germanistin Kuck. Alle Berichte werden anonymisiert und sollen als Beispiele in den Workshop eingehen. In einer zweiten Phase wird allen Fakultäten der Universität der Workshop zur Verfügung gestellt.