Ein spontaner Wunsch, sich mehr zu bewegen und gesünder zu ernähren, führt nicht selten zu Impulskäufen von Sportgeräten. Nach anfänglicher Euphorie folgt nach 2-3 Trainingseinheiten dann die Ernüchterung und mit dem Mangel an Zeit und Durchhaltevermögen geraten die Anschaffungen schnell in Vergessenheit. Die Hantelbank dient dann bestenfalls als Klamottenablage, der Hula-Hoop-Reifen setzt Staub an und das Steppbrett fristet ein trauriges Dasein unter dem Bett. Besonders ärgerlich ist es dann, wenn man sich besonders teure Sportgeräte gekauft hat.
Dort setzt die Idee von Tim Maihold, Student an der Uni Magdeburg, an. Er studiert im Master Integrated Design Engineering und ist im Hochschulsport und der studentischen Initiative „FlaR“ aktiv. „Wir haben schon vor längerer Zeit von interessierten Studierenden das Feedback bekommen, ob man den Rennradsport nicht einfach mal ausprobieren kann“, erinnert sich Tim Maihold. „Bei fast jeder anderen Sportart am Sportzentrum kann man sich das benötigte Equipment ausleihen und ausprobieren – nur beim Rennrad gibt es das nicht“, erzählt er weiter. Da sich einige Teammitglieder von FlaR zu Corona-Zeiten ein neues Rad gekauft hatten, wurden die älteren Modelle nicht mehr benötigt. „Wir haben dann im Team und der Radcommunity herumgefragt, wer damit einverstanden wäre, dass man die alten Räder zur Ausleihe zur Verfügung stellt“, so der Student.
Die Besitzer und Besitzerinnen der Bikes müssen sich um nichts weiter kümmern, denn die Organisation der Ausleihe sowie die Versicherung übernimmt der neu gegründete Fahrradverleih FlaR REnTRY. Interessierte Sportbegeisterte können sich dort bis zu 3 Monate lang ein Bike für die Körpergrößen zwischen 1,50 Meter und 2,10 Meter ausleihen. Dazu gehören auch Trinkflaschen inklusive Halterung, Pedale und eine Satteltasche mit nützlichen Hilfsmitteln wie einer Minipumpe. „In der Satteltasche ist jede Menge Pannenzubehör. Zusammen mit der Minipumpe kann man so fast jeden Defekt, wie z.B. einen Platten, reparieren, ohne sich vom Taxi abholen lassen zu müssen“, erklärt der Student. „Wir wollen mit dem Leihservice erreichen, dass die Leute den Sport ohne große Risiken ausprobieren können, um dann klügere Kaufentscheidungen zu treffen und dran zu bleiben“. Vor allem für Studierende, für die große Investitionen meist nicht möglich sind, sei das Angebot attraktiv, da die Rennrad-Kurse vom Sportzentrum der Uni damit verbunden werden können. Das Sportzentrum bietet sowohl Einsteiger- als auch Fortgeschrittenenkurse an. Dabei lernen die Teilnehmenden nicht nur den Umgang mit dem Rad als Sportgerät kennen, sondern auch wie man am besten in der Gruppe fährt und was es dabei zu beachten gibt. Eine Übersicht über die angebotenen Kurse des Sportzentrums finden Interessierte hier. Anders als allein eine gemütliche Runde im Park mit dem eigenen Drahtesel zu drehen, ist das Rennrad ein Teamsportgerät mit Tempo. „An Equipment müssen die Teilnehmenden nicht viel mitbringen. Sportturnschuhe mit fester Sohle eignen sich gut zum Einstieg und man sollte immer einen Helm beim Fahren tragen“, so Tim Maihold.
Die Rückmeldungen des Leihservices seien bis jetzt durchweg positiv und zeigten, dass der Bedarf da ist, so Maihold. „Bei unserer ersten Mieterin hat die Rennradleihe schon zur Begeisterung für den Sport geführt. So hat sie in Kombination mit unseren Tipps in 3 Monaten Rennradfahren für sich herausgefunden, was ihr später an ihrem eigenen Rennrad wichtig ist und worauf sie verzichten kann“. Der Fahrradverleih richtet sich nicht nur an Studierende, alle am Rennradsport Interessierten können sich ein Rad leihen, um dann ordentlich in die Pedale zu treten. Mehr Informationen und Preise gibt es bei FlaR REnTry.