Von leistungsbezogenen Auszeichnungen bis hin zu bedürfnisorientierten Unterstützungen – in der Bildungsförderung gibt es verschiedene Arten von Stipendien. Dadurch soll Bildung für jeden zugänglich gemacht werden und Studierende haben die Möglichkeit, unabhängig von finanziellen Barrieren, ihr volles Potential zu entfalten. Das Otto-von-Guericke-Stipendium, das seit 2003 gemeinsam von der Stadt und der Uni Magdeburg verliehen wird, richtet sich speziell an ausländische Studierende, die gute akademische Leistungen erbringen und sich ehrenamtlich engagieren. In diesem Jahr erhält die 24-jähirge Medizinstudentin Anxhela Dautaj das Stipendium. Sie hat vor kurzem ihr praktisches Jahr an der Uniklinik Magdeburg begonnen und ist auch als Internationale Tutorin für Erstsemsterstudierende tätig.
Für Anxhela, die ursprünglich aus Albanien kommt, war die Studienwahl von Anfang an klar. „Medizin zu studieren war schon immer ein Traum von mir. Es hat mich immer fasziniert, zu lernen, wie der Körper funktioniert. Da ich gerne mit Menschen arbeite und eine extrovertierte Person bin, war die Entscheidung, Medizin zu studieren, die beste Wahl, die ich bisher getroffen habe“, sagt sie. Auch eine Präferenz, in welche Fachrichtung sie nach dem Grundstudium gehen könnte, habe sie bereits: „Ich würde gerne in die Gynäkologie und Geburtshilfe gehen.“ Es fasziniere sie, Frauen in unterschiedlichen Lebensphasen zu betreuen und ihnen in gesundheitlichen Belangen zu helfen. „Darüber hinaus schätze ich die Vielseitigkeit dieses Fachgebiets, das neben der Geburtshilfe auch die Diagnostik und Behandlung gynäkologischer Erkrankungen umfasst. Auch die zwischenmenschlichen Aspekte der Gynäkologie finde ich besonders erfüllend, da sie oft eine enge und unterstützende Patienten-Arzt-Beziehung erfordert“, ergänzt die Medizinstudentin.
Simone Borris, Oberbürgermeisterin der Stadt Magdeburg, Medizinstudentin Anxhela Dautaj und Prof. Susanne Schmidt, Prorektorin für Studium und Lehre der Uni Magdeburg bei der Stipendienvergabe (Foto: Laura Thümler / Stadt Magdeburg)
Als sie von der Nominierung für das Otto-von-Guericke-Stipendium erfuhr, fühlte sie vor allem eines: Dankbarkeit. „Das Stipendium ist eine enorme Anerkennung meiner Bemühungen und meines Engagements. Ich bin äußerst dankbar für diese Gelegenheit und werde sie mit großer Hingabe und Einsatz nutzen, um meine akademischen Ziele zu verfolgen“, sagt sie. Für ein Jahr wird die Medizinstudentin jetzt mit insgesamt 6.000 Euro durch das Otto-von-Guericke-Stipendium unterstützt. Das Stipendium ermutige sie, sowohl ihre persönliche als auch berufliche Entwicklung voranzutreiben. Dazu zähle auch, sich ihrer Doktorarbeit zu widmen und Forschungsarbeit zu betreiben.
Ehrenamtlich engagiert
Anxhelas Engagement geht jedoch weit über ihr Studium hinaus. Seit 2020 engagiert sich die Medizinstudentin bei SiSa, Sprachmittlung Sachsen-Anhalt. Dort ist die als Sprachmittlerin aktiv: „Diese Erfahrung bietet mir nicht nur die Möglichkeit, meine sprachlichen Fähigkeiten zu nutzen, sondern auch, anderen Menschen zu helfen und in zwischenkulturellen Situationen zu vermitteln“, erzählt sie.
Dazu ist sie seit kurzem auch bei „Medinetz“ aktiv. „Dort bekommen Menschen mit eingeschränkten Zugang zur medizinischen Versorgung Unterstützung“, erklärt sie. Dort werden sie von 1-2 Studierenden individuell betreut. „Es werden Behandlungstermine und Übersetzungen organisiert, wir begleiten die Patienten auch zu Terminen und die Organisation übernimmt die Koordination bürokratischer Aufgaben“, sagt die Studentin.
Die ehrenamtliche Arbeit habe für sie einen besonders hohen Stellenwert, da „ich als angehende Ärztin den festen Wunsch habe, Menschen zu helfen und ihnen beizustehen. Diese Erfahrungen im Ehrenamt ermöglichen mir, bereits vor meinem Abschluss aktiv einen positiven Einfluss auf das Leben anderer auszuüben.“
Und was hält die Zukunft für die Stipendiatin bereit?
„Ich möchte mein Studium im nächsten Jahr erfolgreich abschließen und meine Doktorarbeit verteidigen.“ Darüber hinaus wünsche sich Anxhela Dautaj, Gesundheit und viele schöne Momente mit ihrer Familie.