Einmal Formel 1 Feeling selbst miterleben? Während des Studiums an der Uni Magdeburg ist das möglich! Seit 2008 bietet die studentische Initiative UMD Racing e.V. motorsportbegeisterten Studierenden Gelegenheit, aktiv zu werden. Die inzwischen rund 50 Mitglieder entwerfen und bauen in Teamarbeit jährlich einen eigenen Rennwagen, der beim „Formula Student“-Rennen auf die Strecke gesetzt wird, einem internationalen Wettbewerb unter Studierenden, der sich rund um die Entwicklung der eigenen Rennfahrzeuge dreht. Doch der Weg zum fertigen Wagen erfordert viel Arbeit und Ehrgeiz.
Zu Beginn eines jeden Wintersemesters formiert sich zunächst das Team für die kommende Formula Student-Saison. Dabei sind aber nicht nur Studierende ingenieurwissenschaftlicher oder naturwissenschaftlicher Studiengänge, denn für Businesspläne oder Programmierungen werden auch Wirtschaftswissenschaftler oder Informatikerinnen benötigt. Studierende aus unterschiedlichen Studiengängen gehören darum zum Team. Bis in die Vorweihnachtszeit wird dann vor allem konzipiert und an der Entwicklung der einzelnen Komponenten gearbeitet. Nach dem Jahreswechsel beginnt dann die eigentliche Konstruktionsphase, bis im Mai endlich die ersten Praxistests gefahren werden können. In weniger als einem Jahr entsteht so in fächerübergreifender Teamarbeit ein fahrbereites, einsitziges Formel-Fahrzeug.
Die Entwicklung der Fahrzeuge beginnt allerdings nicht jedes Jahr grundsätzlich von Neuem. Die Erfahrungen der Vorjahre bilden die Basis für den Rennwagen der neuen Saison. „Vor allem in den letzten Jahren hatten wir viel Optimierungsbedarf, weil der Umstieg auf den Elektro-Antrieb natürlich Neuland für uns war“, erklärt Teammitglied Steven Tepper. Über sein Maschinenbaustudium fand er den Weg zum UMD Racing und ist seit mittlerweile 10 Jahren aktives Mitglied des Vereins.
Das Team vom UMD Racing e.V. (Foto: Formula Student Germany)
Auch Laura Bentham ist bereits mehrere Jahre bei der Initiative. Inzwischen ist die Integrated Design Engineering-Studentin sogar Teamleiterin. Auch dieses Jahr begleitete sie die Mitglieder nach Baden-Württemberg zum wichtigsten Event des Jahres: dem deutschen Formula Student Wettbewerb am Hockenheimring. Über 100 Teams aus aller Welt kommen hier jährlich zusammen, um ihre Fahrzeuge gegeneinander antreten zu lassen. In verschiedenen Disziplinen werden sowohl die technische Leistung als auch die betriebswirtschaftliche Arbeit bewertet. Das Team muss mit einem effizienten und sicheren Fahrzeug, aber auch mit guten Finanzierungsplänen und einem funktionierenden Management überzeugen. Darum werden nicht nur Ingenieure für den Bau des Fahrzeugs gebraucht, sondern auch Organisationstalente und Management-Experten für den nicht-technischen Bereich.
Ab 2024 werden alle Startplätze der Veranstaltung ausschließlich an elektrisch betriebene Fahrzeuge vergeben. Angekündigt wurde der Umschwung zum E-Auto bereits vor 4 Jahren; im vergangenen Monat sind am Hockenheimring nun zum letzten Mal Rennwagen mit Verbrennungsmotoren angetreten. Die Magdeburger Mannschaft fährt allerdings bereits seit letztem Jahr ausschließlich mit Elektromotoren: „Es hat knapp ein Jahr gedauert, zu prüfen und zu entscheiden was für unser Team am besten ist. Am Ende war es aber ganz klar die richtige Entscheidung“, rekapituliert Teamleiterin Laura.
Einen besonderen Erfolg hat das UMD Racing Team in diesem Jahr im englischen Silverstone erzielt: Beim britischen Formula Student-Wettbewerb wurden nicht nur die technischen Abnahmen erfolgreich bestanden, sondern das Fahrzeug überzeugte beim sogenannten „Endurance Rennen“ vom Magdeburger Unicampus sowohl durch Ausdauer als auch durch einen auffallend geringen Verbrauch. Dafür gab es den Preis für das effizienteste Fahrzeug.
Mitmachen lohnt sich für alle Studierenden
Kurz vor dem Semesterstart wird sich nun ein neues studentisches Team zusammenfinden. „Aus meiner Erfahrung heraus würde ich sagen, dass es sich für jeden Studierenden, egal welcher Fachrichtung gelohnt hat, Zeit in das Projekt zu investieren“, so Steven Tepper. „Man macht viele fachliche, aber vor allem auch darüberhinausgehende Erfahrungen, indem man in einem interdisziplinären Team zusammenarbeitet. Mittlerweile hat sich das Projekt so weiterentwickelt, dass man es sich fast wie ein kleines Unternehmen vorstellen kann. Studierende aller Fachrichtungen der Uni Magdeburg, aber auch der Hochschule Magdeburg-Stendal sind darum herzlich willkommen, mitzumachen. Erste Kontakte können Interessierte beim „Markt der Möglichkeiten“ der Uni Magdeburg am 5. Oktober 2023 im Rahmen der Einführungstage knüpfen und mit Vereinsmitgliedern ins Gespräch kommen.