Eigentlich studiert Johannes Jordan im 3. Mastersemester Digital Engineering auf dem Campus der Uni Magdeburg. Doch derzeit wohnt der 25-jährige nur fünf Minuten Fußweg entfernt von der EAFIT-Universität in Medellín, Kolumbien, in einer Wohngemeinschaft. Denn hier verbringt der Masterstudent gerade sein Auslandssemester. Warum gerade Kolumbien? Diese Frage werde ihm oft gestellt, so Johannes Jordan. Das von den über 6.961 Meter hohen Anden und gewaltigen Regenwäldern geprägte Land habe es ihm schon länger angetan: „Südamerika war für mich schon immer faszinierend, vor allem wegen der Kultur und deren unterschiedlicher Sichtweise auf die Welt. Kolumbien ist also schon seit einigen Jahren bei mir ganz oben auf der Liste“. Ein Auslandssemester plante er seit Beginn seines Studiums: „Ich bin gerne in der Welt unterwegs und fasziniert von neuen Kulturen und Erfahrungen“, schwärmt der Masterstudent.
Jetzt, kurz vor Abschluss seines ingenieurwissenschaftlichen Studiums wagt er letztendlich die Reise nach Südamerika. Bei der Organisation seines Aufenthalts berät und unterstützt ihn das International Office der Uni Magdeburg. Hier wurde ihm in einem persönlichen Gespräch der gesamte Prozess der Bewerbung sorgfältig erläutert. Denn: Ein Auslandsaufenthalt will gut geplant sein. Und das vor allem langfristig. Mindestens ein Jahr vor Beginn sollte man sich mit der Planung auseinandersetzen, so empfiehlt es Johannes.
Alltag ganz anders als in Deutschland
Doch präzise Reiseplanung, so stellt er schnell fest, scheint ein eher deutsches Phänomen zu sein: „Deutschland und Kolumbien sind in dieser Hinsicht extrem unterschiedlich. Hier in Südamerika läuft es doch oft eher nach dem Motto: „Was passiert, passiert.“ Das ist für mich aber auch das Spannende daran“. Gewöhnungsbedürftig wirkt auf den ersten Blick auch sein Tagesablauf. Dieser beginnt in Medellin morgens um 7 Uhr erst einmal per Telearbeit in seinem Nebenjob als Projektmanager in einem Unternehmen in Deutschland. Gegen Mittag geht er zum nahegelegenen Uni-Campus. Hier gibt es viele Restaurants, Cafés, aber auch Sportmöglichkeiten, die er regelmäßig tagsüber nutzt. Denn erst 18 Uhr beginnt für Johannes an den meisten Tagen die Uni. Da sein Studiengang in Kolumbien normalerweise berufsbegleitend absolviert wird, verschiebt sich sein Stundenplan regelmäßig in den späten Abend hinein. Nicht nur der scheinbar umgekehrte Tagesablauf ist eine Umstellung für ihn, auch die Sprachbarriere spielt eine Rolle. Seine Kurse seien zwar auf Englisch, doch außerhalb der Uni sei man mit ein paar Spanisch-Kenntnissen gut beraten.
Mit Kolumbiens Kriminalitätsrate hatte er persönlich bis jetzt keine Probleme: „In meinem Viertel ist es ziemlich sicher“. Insgesamt ist Johannes Jordan mit seinem Auslandssemester mehr als zufrieden: „Es war für mich auf jeden Fall die richtige Entscheidung. Kolumbiens Vielfältigkeit hat mich positiv überrascht und die Erfahrung hat mich sehr bereichert. Ich würde es immer wieder machen“. Grundsätzlich würde er einen Auslandsaufenthalt während des Studiums jedem ans Herz legen. „Besonders dann, wenn man sich davon eingeschüchtert fühlt, wenn nicht alles nach Plan läuft. Man lernt auf jeden Fall, flexibler zu werden und sich darauf einzulassen“, erklärt Johannes Jordan.
Eine ganze Woche mit Infos zum Auslandssemester
Im laufenden Studienjahr 2023/24 befinden sich momentan 170 internationale Studierende für einen Studienaufenthalt in Magdeburg und 190 Studierende für ein Auslandssemester im europäischen oder internationalen Ausland.
Wer an der Uni Magdeburg studiert und ebenfalls über ein Auslandssemester nachdenkt, dem bietet sich demnächst die Gelegenheit, aus erster Hand alles rund um die Themen Arbeiten, Lehren und Studieren im Ausland zu erfahren. Unter dem Motto „Entdecke die Welt“ finden an der Uni Magdeburg vom 6. bis 8. Mai 2024 die Informationstage des International Office statt. Dort können sich Interessierte über Wege ins Ausland informieren, mit Mitarbeitenden ins Gespräch kommen und verschiedene Angebote kennenlernen.