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21.05.2024 aus 
Studium + Lehre
Mathematik zum Anhören

Die Auswahl an Podcasts ist bunt gemischt und mittlerweile sehr groß. Von Nachrichten über Comedy bis hin zu Finanzen findet sich für jeden Geschmack etwas. Aber ein Mathematik-Podcast? Ja! Im Podcast „Eigenraum“ von Prof. Dr. Thomas Kahle vom Institut für Algebra und Geometrie an der Uni Magdeburg geht es um Mathematik und ihre Geschichten. Die Idee dazu entstand während der Corona-Pandemie im Jahr 2020. „Ich habe zunächst mit meiner damaligen Kollegin Petra Schwer den ebenfalls mathematischen Podcast „Pi ist genau 3“ gestartet. Das war eine Art ausprobieren und da ich selbst viele Podcasts höre“, sagt er. Nach dem Ende von „Pi ist genau 3“ 2022, startete der Mathematikprofessor seinen eigenen Podcast „Eigenraum“.

„Der Podcast vermittelt Wissen, hat aber keinen Bildungsauftrag. Ich habe in meinem Berufsalltag immer Kontakt zu Mathematik und da halte ich die Augen offen nach Dingen, die ich kurios oder interessant finde“, erklärt er. Dazu lasse er sich gern von Social Media oder Publikationen inspirieren. Mittlerweise sei seine Liste von möglichen Themenideen sehr lang. Die bisher erschienenen Folgen behandeln beispielsweise Bulgarisches Solitaire, unendliche Summen oder eine empirische Münzwurfforschung, bei der Prof. Claudia Frick von der Technischen Hochschule Köln zu Gast war. „Ich habe von Claudia Frick, einer Professorin aus Köln über eine Publikation erfahren, in der Leute eine halbe Million mal eine Münze geworfen haben und das alles noch gefilmt haben. Die Story dazu haben wir dann zu zweit im Podcast erzählt“.

Prof. Kahle sitzt an einem Schreibtisch mit einem Headset vor einem Computerbildschirm und nimmt einen Podcast auf (c) privat

Die zu erreichende Zielgruppe seines Podcasts fasst Prof. Thomas Kahle recht weit: „Ich sage immer, dass der Podcast sich an alle richtet, die sagen `ach in Mathe war ich immer gut` oder das hat mich schon interessiert - Leute, die einfach ein paar Geschichten aus der Mathematik hören wollen“. Als Nachhilfetool eigne sich „Eigenraum“ leider nicht, da dort zu wenig für die Schule relevantes Wissen vermittelt werde. „Für ein erfolgreiches Abschneiden im Matheunterricht ist sicher auch eine ganze Portion Übung nötig, die man hier natürlich auch nicht bekommt. Vielleicht kann man den „Eigenraum“ zur Entspannung hören oder um neue Motivation und Ideen zu bekommen? Aus Rückmeldungen weiß ich, dass einige Mathematiklehrerinnen und -lehrer gerne Eigenraum hören“.

Genau dort, in der Schule, habe der Mathematiker seine Leidenschaft für Naturwissenschaften entdeckt, die über das Studium hinaus angehalten habe: „Ich habe mal Physik studiert, also eine Naturwissenschaft, aber dann in der Promotion bin ich doch zur Mathematik gekommen, weil sie mir noch klarer erscheint.“

An der Uni Magdeburg lehrt Prof. Thomas Kahle im Studiengang Mathematik die Fachvorlesungen im Bereich Algebra und seit mehreren Jahren auch die Mathematik für den Studiengang Informatik. Ein Mathematikstudium würde er allen empfehlen, die „Spaß am logischen Denken haben, an Puzzles, an Brettspielen usw. Im Mathestudium kann man sowohl gänzlich abstrakten Dingen nachgehen, als auch wirklich praktische Sachen lernen, die der Technik und dem Fortschritt in der modernen Gesellschaft zu Grunde liegen“.

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Autor:in: Catherine Birke