
Vom 7. bis 10. April 2025 können Jugendliche ab 16 Jahren tief in die Welt der Ingenieur- und Naturwissenschaften eintauchen: Wie lassen sich Brennstoffzellen zur nachhaltigen Energiegewinnung nutzen? Kann ein selbstgebautes Auto mit einer chemischen Reaktion angetrieben werden? Und wie simuliert man eine chemische Reaktion im Computer? Antworten auf diese und viele weitere spannende Fragen erhalten Schülerinnen und Schüler beim jährlichen gemeinsamen Praktikumsangebot der Universität Magdeburg und dem Max-Planck-Institut in Magdeburg. Das Praktikum bietet praxisnahe Experimente, lebendige Vorträge und Begegnungen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Themen wie Bioprozesstechnik, Brennstoffzellen, Kristallisation und Kreislaufwirtschaft stehen im Fokus.
Praktische Experimente und beeindruckende Vorträge
Ein Highlight ist das ChemCar-Experiment: Ohne Strom oder Benzin, sondern nur mit einer chemischen Reaktion, wird ein kleines Fahrzeug angetrieben. Wie weit es fährt, hängt von der richtigen Berechnung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ab. Auch die Arbeit mit Proteinchemie eröffnet faszinierende Einblicke in biologische Prozesse. Dabei untersuchen die jungen Forscher mithilfe biochemischer Verfahren die Eigenschaften von Proteinen, die als Antikörper oder Enzyme wirken.
Zusätzlich gibt es eine Einführung in die Technische Kybernetik. Prozesse optimal zu regeln, ist ein wichtiges Thema und findet zunehmend Anwendung bei nachhaltigen Prozessen, bei denen variable Reststoffe verwendet werden. Im Praktikum lernen die Schülerinnen und Schüler zum Beispiel, wie man aus Asche und CO2 neuartige Farbe herstellen kann.
Neben den Experimenten gibt es populärwissenschaftliche Vorträge und Exkursionen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität und des Max-Planck-Instituts stellen ihre Forschung vor und geben wertvolle Einblicke in Studienmöglichkeiten in Magdeburg.
"Das Praktikum ist eine einmalige Chance, um die Faszination der MINT-Fächer hautnah zu erleben", erklärt Dr. Andreas Voigt, Koordinator des Schülerpraktikums an der Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik. "Viele unserer ehemaligen Praktikumsbesucher entscheiden sich im Anschluss für ein naturwissenschaftliches oder technisches Studium." Einer von ihnen ist Lothar Kaps, er war derart begeistert von der Praktikumswoche, dass er sogar zweimal in Folge daran teilgenommen hat. Nach seinem Schulabschluss studierte er Verfahrenstechnik an der Uni Magdeburg. Nach seinem erfolgreichen Master-Abschluss forscht er heute als Doktorand am Max-Planck-Institut.
Der Verfahrenstechniker Lothar Kaps (links) hatte selber am Schülerpraktikum teilgenommen. Die Einblicke haben ihn so begeistert, dass er an der Uni Magdeburg studiert hat. Auf dem Foto überprüft er gemeinsam mit seinem Kollegen Wieland Kortuz (rechts) im Technikum des Max-Planck-Instituts die Anlage zur Erforschung der Methanolsynthese. (Foto: Nils Thomas / Max-Planck-Institut Magdeburg)
Anmeldung und Kosten
Interessierte sollten sich schnell anmelden, denn die Plätze sind begrenzt. Noch sind fünf Plätze frei. Wer in den Osterferien in die Welt der Wissenschaft eintauchen möchte, kann sich noch bis zum 25. März 2025 bewerben. Die Teilnahme ist kostenfrei
Für auswärtige Schülerinnen und Schüler stellt die Universität Übernachtungsmöglichkeiten in der Jugendherberge Magdeburg bereit. Die Reisekosten müssen selbst übernommen werden.
Seit 23 Jahren gibt es dieses Angebot, bis heute haben schon mehr als 850 Schülerinnen und Schüler das Praktikum absolviert.