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Ein Blick über die Hospitations-Heimat: Peer Niehof über den Dächern von Graz.
21.08.2019 aus 
Campus + Stadt
Servus, Graz!

Kreativen Input, frische Ideen und andere Sichtweisen brauche ich immer wieder in meinem Job. In meiner Arbeit im Studierendenmarketing bin ich darauf angewiesen, ständig neue Ansätze auszuprobieren und umzusetzen. Besonders in meinem Bereich „Online-Marketing“, in dem ich neue Trends vor allen anderen finden muss. Aber ich hatte das Gefühl, dass eine simple Weiterbildung oder Konferenz dafür nicht ausreichen würde. Da war er also auf einmal, der Gedanke: Ein Tapetenwechsel muss her! Eine Hospitation im Ausland sollte es sein. Und ERASMUS+ machte es mir möglich.

Ein neues Umfeld bringt frische Ideen

Die Entscheidung fiel aufgrund des Online-Schwerpunkts, Standorts und des netten Kontakts für die FH JOANNEUM in Graz. Kulturhauptstadt 2003, acht Hochschulen, weit über 50.000 Studierende und die zweitgrößte Stadt in Österreich. Graz sollte mich später nicht nur mit diesen Zahlen überzeugen, sondern auch als eine lebenswerte Stadt mit attraktivem Kulturangebot und aufgeschlossenen Menschen.

Ich reiste ein paar Tage vor Arbeitsbeginn in die Steiermark, um mich mit der Stadt bekanntzumachen. Bei diesem Aufenthalt war es mir wichtig, dass ich nicht einfach den Arbeitsplatz von Magdeburg circa 800 Kilometer in den Süden verlegte. Deswegen entschied ich mich für ein WG-Zimmer statt einer Hotelunterkunft, gemeinsames Kochen statt Frühstücksbuffet, joggen an der Mur statt Sport im Rothehornpark.

Die FH JOANNEUM verfügt über ein ähnliches Profil wie die Universität Magdeburg. An drei Standorten und in sechs Departments werden 47 Bachelor- und Masterstudiengänge angeboten. Aufgeregt wie an jedem ersten Arbeitstag in einem neuen Unternehmen startete ich also Montagmorgen in meine Hospitation. Die Unsicherheit legte sich rasch, denn das Team im Bereich PR und Marketing machte es mir einfach. Ich wurde in ihren Arbeitsalltag vollständig integriert, erhielt Einblicke in ihre Tools, nahm an Meetings mit Studiengangsleitern und Agenturen teil. Vom Austausch über die Kommunikationsarbeit beider Hochschulen profitierte ich jedoch am meisten. Themensetzung, Marketing­instrumente, Strategien. Was funktioniert, was nicht und wieso? Die Diskussionen darüber sorgten auf beiden Seiten für frische Ideen. So füllte sich mein Notizblock schnell mit Vorhaben, welche wir im Bereich Medien, Kommunikation und Marketing vielleicht selbst umsetzen können.

Tapetenwechsel leicht gemacht

In den zwei Wochen an der FH JOANNEUM in Graz lernte ich nicht nur von einem anderen Team an einer europäischen Hochschule, sondern auch, dass ich eine Hospitation jedem nur ans Herz legen kann. Circa sechs Monate vor Beginn, hatte ich mich über die Möglichkeit einer Hospitation informiert. Total unwissend, dass die Universität Magdeburg es mir in diesem Bereich sehr einfach macht. Ansprechpartner im Akademischen Auslandsamt standen mir beratend zur Verfügung, unterstützten beim Antragsverfahren und gaben Informationen über Förderungsmöglichkeiten. Bei einem Termin wurden mir die wichtigsten Fragen beantwortet: Finanzierung, Organisation, Aufenthaltsorte Probleme waren nicht auszumachen. Gemeinsam mit meiner Teamleiterin legten wir einen zweiwöchigen Zeitraum und mögliche Zielregionen fest. Anschließend kontaktierte ich formlos einige europäische Hochschulen und stieß zu meiner Überraschung auf viele offene Arme. Alles war viel einfacher als ich erwartete.

Manchmal reicht kein mehrtätiges Seminar, kein kreativer Workshop und keine coole Keynote. Manchmal muss es einfach ein Tapetenwechsel sein!

Autor:in: Peer Niehof
Quelle: uni:report