Die Familienstipendien für das Sommersemester 2020 sind vergeben. 17 Studierende freuen sich im nächsten Semester über monatlich 300 Euro. Die Idee des Stipendiums ist es, Studierende mit Familie finanziell dabei zu unterstützen, ihre Abschlussarbeiten möglichst zeitnah und mit weniger Sorgen zu schreiben. Die Mehrzahl der Studierenden schafft während der Laufzeit des Stipendiums tatsächlich ihren Studienabschluss, da sie in dieser Zeit weniger auf einen Nebenjob angewiesen sind und sich so mehr auf die Abschlussarbeit und ihre Kinder fokussieren können.
Sandra Börner, 38 Jahre alt und Mama, ist eine der glücklichen Studierenden, die für das Sommersemester 2020 ein Familienstipendium erhalten haben. Sie studiert im Lehramt Wirtschaft und Deutsch und wird im nächsten Semester ihre Masterarbeit schreiben. Wir haben mit ihr über Mamasein im Studium und über die Chance des Familienstipendiums gesprochen.
Studentin Sandra Börner erhält das Familienstipendium der Uni Magdeburg (c) Jana Dünnhaupt Uni Magdeburg
Du bist also Mama, wie alt ist dein Kind?
Es sind drei Töchter, die älteste ist tatsächlich schon 18 und momentan im Abiturstress, die mittlere ist 13 und dann habe ich noch eine jüngste, die wird bald 6.
Wie sieht denn ein typischer Tag als studierende Mama aus?
Das kommt darauf an, ob ich einen Uni-Tag habe oder nicht. Ich versuche mir jedes Semester ein oder zwei Tage in der Woche freizuhalten, an denen ich dann alles erledigen kann, was anfällt. Ein Uni-Tag selbst beginnt meist gegen 7.00 oder 9.00 Uhr, das ist abhängig von den Seminaren. In den meisten Fällen beginnt der Tag jedoch 9.00 Uhr und damit, dass ich meine jüngste Tochter fertig mache und sie mit dem Fahrrad zur Kindertagesstätte bringe, in den meisten Fällen bin ich dann zu zeitig in der Uni. Diese freie Zeit nutze ich dann meistens, um mich einzulesen, oder ich schreibe schon an Hausarbeiten. Danach besuche ich meine Veranstaltungen, esse meist noch schnell zu Mittag und dann geht es nach Hause. Dort arbeite ich, wenn ich Zeit habe, auch noch ein bisschen. Dann kommen auch schon die Kinder nach Hause.
Und das Familienstipendium ist eine Hilfe?
Auf jeden Fall! Also wenn ich dadurch wirklich meinen Nebenjob reduzieren kann, ohne finanzielle Einbußen zu haben, habe ich ja mehr Zeit für die Kinder und bald auch für die Masterarbeit. Damit werde ich nicht nur hinsichtlich der Abschlussarbeit entlastet, sondern auch was meine Familie und meine Kinder betrifft.
Wie hast du denn überhaupt vom Familienstipendium erfahren?
Da bin ich mir gar nicht mehr so sicher. Ich bin auf jeden Fall in der Mailingliste des Familienbüros und auch ab und an dort, um mit Frau Dr. Lesske zu sprechen, sie ist eine sehr kompetente Ansprechpartnerin. Aber ich denke, dass ich von dem Familienstipendium irgendwann einmal gelesen habe, vielleicht war es ein Plakat hier an der Uni, vielleicht hat Frau Dr. Lesske aber auch über die Mailingliste geschrieben.
Sandra Börner unterschreibt den Vertrag für das Familienstipendium mit Frau Dr. Lesske (Foto: Jana Dünnhaupt / Uni Magdeburg)
Und warum hast du dich beworben?
Zum einen weil ich die die Voraussetzung erfülle, andererseits steht im Sommer tatsächlich die Masterarbeit an und eigentlich habe ich noch einen Nebenjob. Ich würde dort gern ein paar Stunden einsparen. Mit dem Familienstipendium habe ich dann trotz dessen keine finanziellen Einbußen und daher ist das ideal.
Was würdest du anderen Studierenden raten, die Eltern sind oder werden?
Sie sollten auf jeden Fall Kontakt mit dem Familienbüro suchen und aufnehmen. Es gibt viele hilfreiche Angebote. Das Parkticket, zum Beispiel, finde ich wunderbar. Wenn es dann doch mal schnell gehen muss, kann ich hier vor Ort parken. Auch der Familienbrunch, einmal im Semester, ist toll, um sich auszutauschen. Außerdem kann man die Kinder mitbringen und sie sehen, wo ich den ganzen Tag bin und was ich mache. Außerdem sollte man offen damit umgehen! Sucht ruhig den Kontakt zu den Dozenten und fragt nach, die meisten lassen mit sich reden, wenn es um Terminfristen geht.
Das ist dann ja jetzt das Abschlusssemester. Was kommt danach?
Dann bin ich Lehrerin. Ich habe durch das Praxissemester schon Kontakte geknüpft und das sieht auch ganz gut aus, dass ich dann zum neuen Schuljahr anfange.
Das Familienbüro der Uni vergibt das Stipendium seit 2015. Das Angebot richtet sich gezielt an jene Studierende, die entweder Eltern sind oder einen engen Angehörigen pflegen und gerade ihre Abschlussarbeit schreiben. Anträge können von Studentinnen und Studenten aller Studiengänge und aller Fakultäten gestellt werden. Der Bewerbungszeitraum für das Familienstipendium im Wintersemester 2020/2021 endet am 15. Juli 2020.