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07.09.2020 aus 
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Wissenschaft trifft Kino

Wie real sind Kino- oder Fernsehfilme? Oder ist doch alles nur Fiktion? Am 15. Oktober 2020 bietet sich in der Reihe „Wissenschaft im Kino“ ab 18 Uhr im Kulturzentrum Moritzhof wieder die Möglichkeit, genau diesen Fragen auf den Grund zu gehen. Der Mathematiker Prof. Dr. Alexander Pott vom Institut für Algebra und Geometrie wird für ein Gespräch über Mathematik und Kryptographie zur Verfügung stehen. Ines Perl fragte ihn, welchen Film er ausgesucht hat, was für ihn Kino ausmacht und was das mit seiner wissenschaftlichen Arbeit zu tun hat.

Prof. Dr. Alexander Pott (c) Jana Dünnhaupt_Uni Magdeburg fProf. Dr. Alexander Pott (c) Jana Dünnhaupt / Uni Magdeburg

Wenn es einen Oskar für gute Wissenschaftsdarstellung in Kinofilmen gäbe, hätten Sciencefictionfilme à la Hollywood keine besonders guten Chancen auf einen Preisgewinn, meint Christopher Rose, Biologieprofessor an der James Madison Universität in Virginia. Gehen Sie auch oft ins Kino und ärgern sich über die nicht selten realitätsferne Darstellung von Wissenschaft?
Im Kino soll es in erster Linie nicht um Wissenschaft gehen, sondern um Menschen, ihre Schwächen und Stärken, und wie sie mit besonderen Herausforderungen umgehen. Das macht Kino spannend. Deshalb ärgere ich mich auch nicht darüber, wenn wissenschaftliche Ergebnisse in Spielfilmen nicht ganz richtig dargestellt werden. Ärgerlich sind sachliche Fehler eher in Dokumentarfilmen.

Die Veranstaltungsreihe „Wissenschaft im Kino“ bietet Gelegenheit, nach dem Kinoerlebnis offen gebliebene Fragen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu diskutieren. Am 15. Oktober 2020 wird sie fortgesetzt. Diesmal werden Sie, Herr Professor Pott, dem Publikum als Gesprächspartner zur Verfügung stehen. Welchen Film haben Sie ausgewählt?
The Imitation Game. Darin geht es um das Leben von Alan Turing und seinen Beitrag zur Entschlüsselung der ENIGMA, einer Chiffriermaschine, die im Zweiten Weltkrieg vor allem vom Deutschen Militär zur Übermittlung von Nachrichten eingesetzt wurde.

Selbstverständlich wollen wir nicht zu viel verraten, aber warum haben Sie sich für diesen Film entschieden?
Wie ich oben schon sagte: Kino wird interessant, wenn außergewöhnliche Menschen in außergewöhnlichen Situationen dargestellt werden. Und genau das gelingt in diesem Film in ganz hervorragender Weise. Lassen Sie sich überraschen.

Anliegen der Veranstaltungsreihe ist es nicht nur, dass Wissenschaftler einen Film vorstellen und Fragen dazu beantworten, sondern gleichzeitig einen Einblick in ihre Forschungsarbeit geben – was sind Ihre Forschungsschwerpunkte?
Ich arbeite eher an Fragestellungen der reinen Mathematik, die allerdings ihren Ursprung oftmals in der Codierungstheorie und der Kryptographie haben. Und genau das ist der wissenschaftliche Hintergrund dieses Films.

„Wissenschaft im Kino“ verknüpft zwei unterschiedliche Formate mit der Wissenschaft – Film und Diskussion. Was ist für Sie reizvoll an diesem Konzept?
Wissenschaft wird von Menschen gemacht, und da gibt es ganz verschiedene Charaktere. Und auch die Arbeitsweisen sind unterschiedlich. Ein guter Wissenschaftsfilm gibt einen Einblick in die Welt und das Leben von Forscherinnen und Forschern. Natürlich interessiert sich Kino nur für „extreme“ Charaktere und Situationen. Das Leben eines durchschnittlichen Professors oder Professorin taugt nicht für einen Hollywoodfilm. Deshalb ist es gut, wenn man im Anschluss die Gelegenheit hat, den Film einzuordnen und auch ein wenig über den, meistens weniger spannenden, Wissenschaftsalltag berichten kann.

Vielen Dank für das Gespräch.

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Autor:in: Ines Perl
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