In Deutschland werden jährlich rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeschmissen. Studierende und Mitarbeitende der Uni Magdeburg können dem ganz einfach entgegenwirken und dabei noch ihrem Geldbeutel etwas Gutes tun. Klingt super, oder? Im Gebäude 40 der Universität, in der Zschokkestraße, befindet sich nämlich ein Foodsharing-Kühlschrank, der genau das ermöglicht.
Eigentlich gibt es den Lebensmittelretter schon seit 2014. Das Konzept hat vor der Corona-Pandemie gut funktioniert, aber durch die damit einhergehenden leeren Vorlesungsräume blieb auch der Kühlschrank auf der Strecke. Angelina Dähms ist Studentin an der Uni Magdeburg und Teil des Referats für Klimagerechtigkeit und Nachhaltigkeit an der Universität und hat die Idee zur Wiedernutzung unterstützt: „Eine engagierte Person aus dem Studierendenrat hat sich beim Referat für Klimagerechtigkeit und Nachhaltigkeit gemeldet. Wir fanden die Idee gut.“ Das Referat ist Teil des Studierendenrates der Uni Magdeburg. „Wir engagieren uns dafür, dass vielfältige Perspektiven rund um die Themen Klimagerechtigkeit und Nachhaltigkeit sichtbarer werden, indem wir Veranstaltungen in Form von Workshops oder Vorträgen unterstützen und mitgestalten oder eben auch den Foodsharing-Kühlschrank. Wir arbeiten auch mit anderen studentischen Initiativen, wie den Students for Climate Justice Magdeburg zusammen.“
Und das mit dem Foodsharing-Kühlschrank funktioniert so: Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Initiative „AllesRetter“ haben es sich zur Aufgabe gemacht, Lebensmittel vor der Mülltonne zu bewahren. Diese Lebensmittel landen dann jede Woche in dem Kühlschrank der Universität. Studierende können dann dem Kühlschrank einen Besuch abstatten und sich die enthaltenen Schätze mit nach Hause nehmen. Darunter findet man zum Beispiel Pizza, Joghurt, Gemüse oder Aufstrich. Der Inhalt variiert natürlich, je nachdem, was geliefert wird, aber ein Besuch lohnt sich eigentlich immer.
Angelina Dähms selbst freut sich immer über einen vollen Foodsharing-Kühlschrank und gönnt sich auch gerne mal den ein oder anderen Snack. Sie findet, das Tolle daran ist, dass die Universität so der Lebensmittelverschwendung entgegenwirkt und den Studierenden und Mitarbeitenden ein gratis Essen zur Verfügung gestellt wird. Außerdem kann auch jeder und jede selbst übrig gebliebene Lebensmittel in den Kühlschrank legen.
Der Studentin ist es wichtig, auch privat ihren Beitrag für die Umwelt und das Klima zu leisten: „Ich nehme an Müllsammelaktionen, Demonstrationen gegen den Klimawandel und weiteren Maßnahmen teil und versuche bei Aktionen, wie dem Foodsharing-Kühlschrank mitzuhelfen.“
Sie hat sogar ein paar Tipps, wie man die eigene Lebensmittelverschwendung reduzieren kann: „Nur die Menge an Lebensmitteln kaufen, die man zum Kochen benötigt, nicht zu viel kaufen, sondern lieber einmal öfter in der Woche zum Supermarkt gehen und wenn doch etwas übrigbleibt, im Freundeskreis oder mit Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern teilen – oder die Chance nutzen und die Lebensmittel in den Foodsharing-Kühlschrank der Uni legen.“ Sehr sinnvoll seien auch „Foodsharing-Apps“. Damit kann zum Beispiel in Supermärkten eine „Retterbox“ abgeholt werden oder nach Ladenschluss eines Restaurants übrig gebliebenes Essen für deutlich weniger Geld ersteigert werden. „Am Ende geht es darum, dass man sich selbst mit dem Thema Lebensmittelverschwendung beschäftigt und den besten Weg für sich findet“, so Angelina Dähms abschließend.