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Alexander Kleißle beim Ausüben seines Sportes, dem Sign Spinning (c) Alexander Fricke
08.03.2023 aus 
Studium + Lehre
Marketing mit vollem Körpereinsatz

Wenn man Alexander Kleißle vor der Universitätsbibliothek trifft, erscheint er einem auf den ersten Blick wie jeder andere Student. Der Student ist jedoch alles andere als gewöhnlich und der Sport den er praktiziert ist es ebenso wenig. Alexander Kleißle macht „Sign Spinning“ und war vor kurzem bei einer Weltmeisterschaft der einzige internationale Athlet.

Sign Spinning ist ein relativ junger Sport, der sich Anfang 2002 in Amerika entwickelte, angetrieben durch zwei ideenreiche Studenten. Die beiden arbeiteten als „Sign Holder“, ein häufiger Nebenjob für Studierende. Dabei stehen diese in der Stadt und halten große Schildermit Werbung. Die Erfinder des Sign Spinnings gaben der Sache einen Twist: Sie fingen an, mit den Schildern Kunststücke zu machen, um mehr Aufmerksamkeit zu erlangen und gründeten gleichzeitig ihre eigene, erfolgreiche Marketing-Agentur und eine neue Sportart.

Wie kommt ein Magdeburger Student zu einer Weltmeisterschaft eines für das Marketing erfundenen, amerikanischen Sports? Aus Baden-Württemberg zog es Alexander Kleißle nach Magdeburg, um Sportwissenschaften an der Uni Magdeburg zu studieren. „Und das war das Beste, was mir je passieren konnte“, sagt der Profi-Sportler im Nachhinein zu seiner Entscheidung. Knapp neun Jahre wohnt er nun schon in der Elbestadt, auch nach Abschluss seines Bachelorstudiums hält es ihn weiterhin in Magdeburg. Die Geschichte seiner Sign-Spinning-Karriere begann schon während seines Studiums, als ein Bekannter aus der Sportfachschaft, der auf dem Campus für die Firma „SignSpin“ Werbung machte, ihn ansprach. „Ich habe zu der Zeit einen Nebenjob gesucht, bin dann direkt zum ersten Training und war süchtig“, sagt der Sportler rückblickend. Als ehemaliger Turner konnte er seine akrobatischen Fähigkeiten direkt einbringen. Handstände, Räder und andere Tricks fließen schon seit langem in seine Performances ein.

Was für andere hauptsächlich ein Job ist, ist für Alexander Kleißle Sport und Leidenschaft. Nach den ersten Probetrainings, beginnt er regelmäßig zu üben und schaut die Livestreams der amerikanischen Weltmeisterschaften. Und einige Jahre später, steht er selbst auf der Bühne in Las Vegas – nachdem er sich als Sieger der Deutschen Meisterschaft qualifiziert hat. Die jahrelange Übung zahlt sich aus, denn er schafft es, sich in Amerika bis in den Endausscheid durchzukämpfen. Nachdem seine Performance im Finale unter schlechten Wetterbedingungen leidet, landet er auf dem 11. Platz. Trotzdem kehrt er nicht mit leeren Händen nachhause zurück. Als einziger internationaler Teilnehmer wurde er mit dem „Spinners Choice Award“ ausgezeichnet.

„Bald kommt der erste internationale Weltmeistertitel, das ist auf jeden Fall mein Ziel“, sagt der Spinner lachend, aber trotzdem bestimmt. Nachdem er die letzten vier Jahre als Sportwissenschaftler arbeitete und Sign Spinning nur noch als Sport betrieben hat, ist er jetzt wieder mehr für die Werbefirma SignSpin tätig. Aber nicht alle, die am „spinnen“ interessiert sind, müssen dafür in die Marketingbranche gehen. In Magdeburg gibt es die Möglichkeit, den ausgefallenen Sport im Verein zu trainieren, und zwar beim SignSpinning e.V., dem ersten Sign-Spinnig-Verein Deutschlands. Über neue Interessenten freuen sich die Spinner immer, und wie Alexander Kleißle sagt: „Vollkommen egal wie alt oder wie sportlich man ist, Sign Spinning ist für jeden etwas.“

Autor:in: Viktor Wichern
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