An der Uni Magdeburg können Studierende einen Abschluss in zwei Ländern machen. Das Doppelabschluss-Programm für Informatik und Wirtschaftsinformatik ermöglicht es Studierenden und Forschenden der Fakultät für Informatik in Magdeburg und der Fakultät für deutsche Ingenieur- und Betriebswirtschaftsausbildung in Sofia (Bulgarien) an einem Austausch teilzunehmen.
Hannah studiert Informatik und verbrachte ein Semester an der Technischen Universität Sofia. Sofort fällt auf: „Bulgarien ist ein unglaublich schönes, geographisch vielfältiges Land mit faszinierender Geschichte. Von den Bergen bis ans Meer, über Plovdiv bis nach Russe steckt das Land voller Schätze und unerwarteter Geschichten. Seine Hauptstadt umso mehr." Auch das soziale Umfeld hinterlässt bei Hannah einen sehr guten Eindruck: „Die Menschen sind hier freundlich, hilfsbereit, und herzlich. In meinem Sprachkurs durfte ich großartige Bekanntschaften machen, mit Fremden im Park faszinierende Gespräche führen, und mich am Ende jeden Tag ein bisschen wie zu Hause fühlen, und ein bisschen mehr in Sofia und Bulgarien verlieben“. Die lokale Bürokratie sei etwas speziell: „Ich hatte nicht gedacht, dass ich jemals deutsche Organisation und Bürokratie vermissen würde, aber nach einigen Monaten Bulgarien weiß man sie doch zu schätzen. Wer damit aber umgehen kann, wird reich belohnt.“
Hannah hat sich während ihres Auslandssemesters in das Land und die Leute verliebt und viele schöne Orte in Bulgarien entdeckt. (Foto: privat)
Hannahs liebste Erinnerung ans Auslandssemester bleibt der Jahreswechsel in Sofia. „Der Silvesterabend mit meinen Freunden war mein persönliches Highlight. Geschmückte Regierungsgebäude, Livemusik und Lichtershows, ein Countdown, Feuerwerk – und danach Volkstänze mitten in der Menschenmenge“.
Gute Jobaussichten dank Kooperation
Der Doppelabschluss ist in den Bachelor- bzw. Masterstudiengängen Informatik und Wirtschaftsinformatik möglich. Je nach Studiengang sind ein bis zwei Semester Auslandsaufenthalt die Voraussetzung für den Doppelabschluss. Für Hannah habe das bulgarische Lehrsystem, das etwas verschulter ist als das Deutsche, sehr gut funktioniert: „Ich habe Module im Umfang von 30 Leistungspunkten belegt, das war gut machbar“.
Finanziert wird das Programm durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst. Zusätzliche Bedeutung bekommt das Uni-Angebot durch die Kooperation mit dem deutschen IT-Unternehmen Sulzer und deren Software-Entwicklungszentrum in Sofia, Achala Sulzer. So konnten bereits Studierende an Achala Sulzer in Bulgarien vermittelt werden. Die Angebote reichen dabei von Praktika bis hin zu Festanstellung.
Studierende und Mitarbeitende der Fakultät für Informatik können das Doppelabschluss-Programm nutzen, um sich mit Studierenden und Forschenden in Bulgarien auszutauschen. (Foto: privat)
Nicht nur für Bachelorstudierende lohnt sich das Programm: Auch beidseitig betreute Promotionen oder Praktika im Ausland sind hierüber möglich. Das Projekt bietet so außerdem einen Rahmen für die gemeinsame Betreuung studentischer Abschluss- und Doktorarbeiten sowie die Initiierung gemeinsamer Forschungsprojekte, um somit den Wissenstransfer in Forschung und Lehre zwischen Bulgarien und Deutschland zu fördern.