Geboren in Duisburg, aufgewachsen in Erfurt, suchte er als frischgebackener Abiturient nach einer Universität, die ihn in seinen Interessen abholt. Kurze Zeit später fand sich Pascal, als Vorwärtsmacher und Student der Informatik, auf dem Campus der Uni Magdeburg wieder. Das war 2006 und seitdem hat sich bei ihm einiges getan. An einen erfolgreichen Bachelor, reihte sich ein Master und später sogar eine Doktoranden-Stelle in der Datenanalyse.
Damals arbeitete Pascal gern mit dem Organisationstool Evernote. „Ich habe aber gemerkt, dass ich meine Dateien und Ordner immer auf die gleiche Weise manuell aufräumen muss. Und als fauler Informatiker dachte ich mir, dass ich doch einfach etwas Eigenes programmieren könnte“, erzählt er. Auf diese Weise wurde Filterize geboren – ein Ergänzungstool zu Evernote. „Es ist im Prinzip ein Programm, das Nutzern von Evernote ihre Arbeit erleichtert. Du bringst Filterize einmal bei, was es zutun hat und dann erledigt das Programm diese Aufgaben automatisch im Hintergrund – während du andere Dinge machen kannst,“ erklärt der 32-Jährige.
Eigentlich war Filterize zunächst nur als Hobby- und Spaßprojekt gedacht. Sandra, Pascals Frau, studiert ebenfalls an der Uni Magdeburg und saß abends lange am Schreibtisch, um ihre Vorlesungen und Studieninhalte nachzubereiten. Pascal hatte aber keine Lust nur auf dem Sofa zu liegen und sich vom Fernseher berieseln zu lassen. Stattdessen wollte er etwas sinnvolles machen, etwas das ihm Spaß macht. Und so setzte sich der Vorwärtsmacher stattdessen an den Computer, um den Prototyp von Filterize weiterzuentwickeln.
„Ich habe dann schnell sehr gutes Feedback von Leuten bekommen, die Filterize gern nutzen. Dann habe ich mich gefragt, ob ich denn nicht auch mehr Leute mit dem Programm ansprechen könnte, nicht nur die Informatiker-Nerds“, grinst der Start-up-Gründer. Als im Jahr 2017 seine Doktoranden-Stelle endete, nutzte Pascal die Möglichkeit, sich voll und ganz auf Filterize zu konzentrieren. Seitdem drehen Sandra und er Tutorials, verbessern das On-Boarding und entwickeln immer wieder neue Tools, um ihr Gründerprojekt stetig zu verbessern. Momentan arbeiten sie mit künstlicher Intelligenz, um ihren Nutzern noch mehr unter die Arme greifen zu können.
„Mein Informatikstudium hat mir alle wichtigen Grundkenntnisse des Programmierens vermittelt. Außerdem habe ich später als Mitarbeiter selbst Tutorien und Seminare gehalten. In diesem Zusammenhang habe ich mir dann auch Skills zum Weboberflächenbau angeeignet“, erzählt Vorwärtsmacher Pascal. In Prof. Dr.-Ing. habil. Graham Horton von der Fakultät für Informatik hat er einen Mentor gefunden, der ihn in seinem Start-up-Unternehmen unterstützt und mit dem er neue Ideen bespricht. „Mein Tipp an alle Gründer: Sucht euch Leute, mit denen ihr euch austauschen könnt“, empfiehlt der Informatiker.
Wenn Pascal mal nicht vor dem Bildschirm sitzt, verbringt er seine Freizeit gern an der Elbe oder in einem der zahlreichen Parks. „Ich fühle mich in Magdeburg sehr wohl und finde die Stadt wirklich schön. Wir bekommen hier außerdem eine Förderung vom Land Sachsen-Anhalt für unser Start-up“, ergänzt er. Sandra und er scheinen angekommen zu sein.